Corona-Ausschuss der Stiftung, 5. Sitzung am 24. Juli 2020

  • Titel: „Die Lage Der Unternehmer
  • Teilnehmer:
    • Nils Roth (Inhaber Green Mango Karaokebar, Berlin, Deutschland)
    • Martin Ruhland (Musiker / Aussendienstmitarbeiter [Homepage], Deutschland)
    • Heinz Kruse (Wirtschaftdezernent a.D. / Bankenbereich, Deutschland)

(Originalsprache: Deutsch)

[Transkript von Team corona-ausschuss-info.com + toBeCorrected]


Teil 1:

Viviane Fischer [00:00:01] Ja, Hallo. Ich begrüße alle herzlich zur fünften Sitzung vom Corona Ausschuss. Wir haben uns hier zusammengefunden, um die Auswirkungen des Virus Geschehens und der verhängten Maßnahmen live zu beleuchten. Ich möchte kurz die Beteiligten einmal vorstellen. Das ist Dr. Rainer für mich. Er ist Verbraucherschutz Rechtsanwalt in Haftungsfragen. Sehr erfahren. Antonia Fischer ist Medizinrechtlerin und Dr. Justus Hoffmann ist Haftungsrechtler und Medizinrechtler. Und mein Name ist Viviane Fischer. Ich bin Rechtsanwältin und Volkswirtin. Ja, Heute beschäftigen wir uns mit der wirtschaftlichen Lage, mit den Auswirkungen, die die verhängten Maßnahmen gerade für die Unternehmer haben. Kleinere Unternehmer und Selbstständige gucken wir uns heute an. Wir haben heute zu Gast den Niels Rott. Er betreibt eine Karaoke Bar in Berlin, die Green Mango Bar. Es ist die größte und in ihrer Art einzigartige Karaokebar in Europa. Er wird uns gleich Näheres erzählen wir betroffen ist. Und dann haben wir noch Martin Rut Roland. Er ist Künstler und nebenberuflich oder zusätzlich noch im Vertrieb für eine Schuhfirma tätig und da überwiegend auf Messen tätig und da jetzt auch betroffen von den Maßnahmen. Rainer, Du wolltest noch kurz was sagen Das Organisatorische?

Reiner Fuellmich [00:01:27] Ja, danke. Ich wollte noch darauf hinweisen. Wir bekommen ja extrem viele Mails und es ist auch gut so! Sehr gute Sachen sind da drunter, denen wir nachgehen. Es soll bitte niemand das Gefühl haben, dass wir uns nicht dafür interessieren. Aber es ist so, dass wir alle teilweise geflutet sind. Wir alle haben nebenher ja noch richtige Jobs, mit denen wir ums Überleben kämpfen oder jedenfalls fürs Überleben sorgen. Das ist manchmal so, dass ich zum Beispiel zwei Tage in der Woche hier fahre und die anderen drei Tage irgendwo im Gericht bin. Da kann man zwischendrin natürlich auch die Mails bearbeiten. Aber wenn man dann noch Fristen nachts fertig machen muss, dann wird es eng deswegen. Also wenn Sie noch keine vernünftige Antwort bekommen haben, glauben Sie nicht, dass wir das ignorieren. Entweder treten Sie uns auf die Füße und schicken Sie die Frage noch mal rüber oder aber warten Sie ein paar Tage ab, Aber wir gehen. Wir versuchen, alles vernünftig zu beantworten und auch den Hinweisen nachzugehen. Ja. Wollen wir mit Herrn Roth anfangen?

Viviane Fischer [00:02:28] Genau. Sehr gespannt.

Reiner Fuellmich [00:02:30] Erzählen Sie uns von Ihrer Lage. Was machen Sie? Und wie ist es Ihnen in den letzten Monaten seit dem Lockdown ergangen?

Nils Roth [00:02:37] Okay, also am 14. dritten war der besagte Tag, wo wir schließen mussten. Die Green Mango Carok Bar war zehn Jahre bisher existent gewesen, im Jahr 2010 gegründet. Jetzt haben wir 2020. Am 14. dritten. Wie gesagt, haben wir beschlossen, von heut auf morgen und seit dem Zeitpunkt auch fortlaufend geschlossen bis einschließlich auch heute. Und wir wissen noch nicht wie lange. Und derzeit ist es wohl so, dass jetzt die letzten Tage gerade wohl eine Lockerung Maßnahme angedacht wurde, vom Senat schon wohl beschlossen wurde das aber alles unter Vorsicht zu genießen, da hier auch gewisse Hygieneregeln beachtet werden müssen, die aber derzeit für uns noch nicht 100 % so einsehbar sind, dass wir das einschätzen können, ob überhaupt das Geschäft rentabel wäre, wenn wir öffnen würden oder nicht. Wir haben insgesamt, wenn man das Green Mango betrachtet, jährlichen Umsatz der letzten zwei Jahre gehabt, laut BVA von circa einer Million Euro. Das sagt also auch schon einiges aus. Was wir für ein Wirtschaftsunternehmen sind, haben einen Festangestellten jetzt in der Kurzarbeit befindlich 14 Personen ein und ist jetzt gerade vor kurzem verstorben. Aber nicht an Corona hat damit nichts zu tun. Also jetzt sind es nach wie vor weiterhin 13 Leute, die in der Kurzarbeit sich befinden und einschließlich auch meiner Person ich als Geschäftsführer. Und wir wissen halt nicht, wie lange das Ganze jetzt funktioniert und läuft. Der Umsatz ist logischerweise bei Null. Also wir haben nicht einen einzigen Euro, den wir an Umsatz machen und haben vernünftige Rücklagen mal in der Vergangenheit gehabt. Diese gut gebildet und die Rücklagen, die sind natürlich jetzt im Laufe der letzten Monate komplett aufgebraucht worden. Das waren Bargeldbestände, die wir hatten. Das ist auch kein Geheimnis, das weiß auch das Finanzamt. Gar kein Geheimnis. Alles gut. Haben noch jetzt vor kurzem eine Steuerprüfung noch gehabt, die wir erfolgreich absolviert haben. Und ja, und jetzt wissen wir nicht, wie es weitergeht. Wir haben Corona Hilfe Teil eins uns angeschaut. Der kam für uns nicht in Betracht, weil wir zu viele oder eins oder zwei. Also wir haben sowieso alles probiert, von 1 bis 5 durch alles was es bisher gab. Die eins kam nicht in Betracht. Corona zwei war glaube ich das Soforthilfe Programm für Unternehmen bis zu zehn Mitarbeiter. Ich weiß nicht ob das jetzt eins oder zwei war, kommt man ja irgendwann auch nicht mehr klar mit der Materie. Auf jeden Fall sind wir da nicht reingefallen. Dann kam Corona. Hilfe drei war für uns sowieso irrelevant. Das betraf andere Unternehmen, aber keine Bars oder gastronomischen Einrichtungen. Und dann kam Corona Hilfe ihr und das war für uns spannend, da wir ein Antrag gestellt, weil das betrifft dann kulturelle Unternehmen, unter anderem auch Clubs. Jetzt ist die Frage, was ist ein Club? Sind wir ein Club, ja oder nein? So richtig eine Definition kann man ja auch nicht selber für sich herstellen, wenn man Laie ist. Ein Club an sich kann man auch, soweit ich weiß, gar nicht so anmelden in der Form. Aber wir sind der Meinung, dass wir einen großen kulturellen Beitrag durchaus leisten hier in Berlin, weil bei uns ist der Gast selber der Darsteller, der Künstler, der auf der Bühne steht und sich präsentiert und die Massen begeistert. Wir machen das Social Karaoke und ja, da haben wir große Hoffnungen gehegt, haben lediglich 25.000 € an Unterstützungsgeldern beantragt, weil es ja heißt, dass es nicht für Lebenserhaltungsmaßnahmen gedacht ist, sondern lediglich für Kosten. Damit durchkalkuliert. Dadurch, dass wir viel natürlich reduziert haben an Kosten, dachten wir okay, das passt dann schon, wenigstens erst mal für drei Monate das Ganze hinzubekommen. Und 14 Tage später kam dann die Ablehnung Ablehnungsbescheid, äh, auf der Basis dahingehend, dass wir keinen kulturellen Beitrag leisten und nicht in diese Sparte somit mit rein zählen und somit aufgrund der Branchen unspezifisch. Also weiß nicht genau, wie der Begriff lautete, aber auf jeden Fall sind wir da rausgefallen mit dem Verweis auf Corona Hilfe fünf. So? Okay. Das hieß also Corona fünf war für uns jetzt das spannende Thema. Warten wir mal ab, was da kommt. Das soll ja dann die Gastronomen betreffen. Also wir machen ja Gastronomie und sonst nix. Leben davon. Jetzt kam das Ding raus und da gab es zwei Möglichkeiten, die man beantragen konnte. Erste Möglichkeit war ein Tilgungszuschuss zu einem Darlehen, was man bei der KfW bitte vorher im Vorfeld beantragen soll. Und je nachdem, ob dieses angenommen oder abgelehnt wird, gibt es dann zwei Wege, die man beschreiten kann. Wenn dieser Tilgungszuschuss. Möglich ist zu beantragen, heißt das ja, dass das Darlehen genehmigt wurde. Bei uns wurde dieses Darlehen genehmigt. KfW Darlehen. Da haben wir aber nicht den herkömmlichen Schnellkredit beantragt mit diesem teuren Zinssatz von über drei, sondern haben in Absprache mit unserer Hausbank, der Commerzbank, ein KfWdarlehen mit einem 1,04 % Zinssatz beantragt. Und das war für uns dann noch das Einzige, was annehmbar war. Den haben wir beantragt, der wurde genehmigt und somit gab es für uns die Tilgungszuschussmöglichkeit. Anstatt der ganz normalen Geschichte, wo man vielleicht 25.000 oder unter Umständen auch mehr Geld beantragen könnte, um Kosten zu bestreiten. So, da passierte ewig nix. Mit der Corona Hilfe fünf Nichts, gar nichts. Da kam auch lediglich nur am Ende so eine Email, wo drin stand, man muss jetzt nichts weiter tun, es wird ja irgendwann mal bearbeitet und man erfährt etwas. Der Tilgungszuschuss heißt ja auch das es keine Soforthilfe jetzt in dem Rahmen wo wir jetzt Geld verwenden können. Das ist ja auch logisch. Also erst wenn es dann zu einer Rückführung kommt des Darlehens beginnt dann der Tilgungszuschuss zu Wirkung. Ja, ähm, ja, da passierte ewig nichts. Wir sind in der Zwischenzeit immer in Kontakt gewesen mit einem Rechtsbeistand natürlich und unserem Steuerberater, der uns dazu geraten hat, auch natürlich in Widerspruch zu gehen zu der Corona Hilfe, ihr und parallel die fünf zu beantragen, damit wir wenigstens überhaupt eine Möglichkeit haben irgendwas zu bekommen. Und dieser Widerspruch lief. Und dadurch, dass wir die nächsten Folge folgenden vier Wochen nichts erfahren haben, weder von dem Widerspruch der Corona Hilfe ihr, noch von dem Antrag der Corona Hilfe fünf haben wir uns dann mal erlaubt anzurufen bei der EIB. Ja, haben dort angefragt, wie da jetzt der Status ist der Bearbeitung und da wurde uns mitgeteilt, dass wir nach derzeitigem Stand auch aus der Corona Hilfe fünf rausfallen. Denn das Darlehen, was wir beantragt haben, ist nicht das Darlehen, was in den Richtlinien der Corona Hilfe fünf so festgesetzt wurde, denn da hätte man den Normalen schnell Kredit nehmen müssen. Das steht dort in den AGB so drin und somit haben wir jetzt uns natürlich eine riesen Platte gemacht. Was machen wir jetzt also Äh, ja und da haben wir dann wieder Rücksprache gehalten mit unserem Rechtsanwalt und der hat dann den Tipp gegeben, heute mal hier aufzukreuzen, um da mal ein paar Sachen hier an die Öffentlichkeit zu bringen. Wie da sich das Ganze verhält zum Widerspruch der Corona Hilfe, ihr haben wir irgendwann mal nichts aussagen die Email bekommen die. Also da gab es sogar zwei Emails. Die eine Email sagt aus, dass sie sich noch mit dem Widerspruch beschäftigen und die andere Email sagt aus, dass für uns einerseits die Corona für fünf doch das spannende wäre, was für uns interessant wäre, zum anderen aber keine Doppelbeantragung erfolgen soll. In Bezug auf Corona Hilfe fünf und der neuen Unterstützungsmaßnahme, die jetzt ins Leben gerufen wurde, was nur über einen Wirtschaftsprüfer oder einen Steuerberater beantragt werden kann. Ach ja, und da standen mal wieder da und dachten Alter Schwede, was machen wir jetzt? Hm, ja, und jetzt wissen wir nicht weiter. Und das ist der Stand heute. Wir wissen jetzt nicht weiter. Unsere Gelder sind aufgebraucht. Wir waren zwischendurch auch bei Anwälten gewesen, die sich natürlich damit beschäftigen, wie es ist, Insolvenzen anzugehen oder abzuwickeln. Mussten natürlich auch uns über so was schlau machen. Und da wurde uns der Hinweis gegeben, dass wir jetzt definitiv gar keine Insolvenz anmelden können, weil wir absolut solvent sind. Die Solvenz wurde hergestellt oder wiederhergestellt aufgrund der Auszahlung des KfW Darlehens. Und somit stehen wir jetzt da und sagen okay, jetzt sind wir solvent, haben Geld, haben ein riesen Backen an Schulden am ändern und müssen gucken, wie wir die nächsten Jahre irgendwie über die Runden kommen haben zwischendurch. Es gibt so viel zu erzählen, mein Gott am zwischendurch natürlich dann begonnen mit unserem im Rahmen der Kosten Reduzierungsmaßnahmen mit unserem Vermieter. Das ist die das Möbel Hübner und in Vertretung der Türken ins Haus Verwaltungs GmbH haben dort angefragt, inwieweit die Unterstützung uns geben können, mit der Miete ein Stück entgegenzukommen oder irgendetwas zu machen.

Reiner Fuellmich [00:12:08] Weil sie wegen fehlender Einnahmen natürlich auch die mieten möchten.

Nils Roth [00:12:12] Okay, wir können unseren zweckgebundenen Mietvertrag so nicht ausüben. Wir haben denen zu. Also den Mietvertrag zum Zweck des Betriebs in der Karaokebar und zwar ausschließlich zum Betrieb einer Karaokebar geschlossen. Und diesen Zweck können wir nicht nachkommen. Genauso kann aber auch der Vermieter diesem Zweck nicht nachgehen und somit ist das natürlich eine Haftungsrisiko. Frage oder überhaupt so eine Beurteilungsfrage Wer trägt welches Risiko? Warum muss das zu 100 % der Mieter tragen und nicht auch der Vermieter daran beteiligt sein? Ja und der Vermieter ist hingegangen und hat erst mal grundsätzlich gesagt ja, ist in Ordnung, kein Problem, wir können Stunden. Eine Stundung ist aber nur eine aufgeschobene Geschichte und keine effektive Unterstützung in dem Rahmen, wo er sich auch mit beteiligt an dem Problem, was jetzt gerade da ist oder da sein soll. Okay. Dann haben wir im Rahmen der Beantragung von dem KfW Darlehen noch mal intensive Rücksprache mit ihm gehalten, weil unser Mietvertrag nur noch drei Jahre läuft und das KfWdarlehen auf sechs Jahre ausgelegt ist, davon fünf Jahre Rückführung, ein Jahr tilgungsfrei, das erste Jahr störungsfrei. Und. Der Vermieter wurde informiert, dass wir eben drei weitere Jahre brauchen, um ordentlich und vernünftig das Darlehen zurückführen zu können. Und wir haben da ein Gespräch gesucht. Das Gespräch war für mich persönlich mit dem Vermieter nicht mehr möglich, mit mir als Geschäftsführer nicht mehr möglich, sondern das war nur noch möglich für die weiteren Gesellschafter der Green Mango GmbH. Und die sind dann hingegangen in das Gespräch, haben mit dem Vermieter gesprochen, ob es nicht möglich ist, uns drei weitere Jahre einzuräumen. Also der Vermieter wollte deswegen mit mir nicht mehr reden, weil er gesehen hat, dass ich zu hartnäckig bin und zu akribisch meine Forderungen formuliere. Wobei das ja keine Forderungen sind, sondern Hilfestellungsfragen. Wie kann er uns entgegenkommen? Aber damit wollte er nichts zu tun haben und somit hat er Hoffnungen gehegt in den anderen Gesellschaftern, die ja auch ein berechtigtes Interesse daran haben müssen, dass es weiter existent ist und derzeit ja verhandelt wird. Okay, dann kam es zum Gespräch. Der sagte dann okay, alles klar, ich mache mir Gedanken darüber und lass euch ein Angebot von uns zukommen über die Geschichte, wo ihr jetzt vorgetragen habt, dass ihr Reduzierungsmaßnahmen wünscht und eine Verlängerung des Mietvertrages um drei Jahre. Und dann schauen wir mal weiter, dann reagiert ihr entsprechend drauf. Ähm, wir haben gewartet. Eine Woche. Das hat auch wunderbar funktioniert. Dann kam die Antwort und in der Antwort stand drin Er bietet uns an anstatt drei Jahre Verlängerung nur zwei Jahre Verlängerung und zwar glasklar nur zwei. Bei einer sofortigen Akzeptanz einer Mieterhöhung von 80 % und zwar beginnend ab null 80 %. 80 % genau und beginnend ab Januar, also mitten in der Corona zweite Corona zweite Ja, ab ab 1. 01. 80 %, ab erste Nein ab 21, aber ab erste ersten 21. Ja. So, jetzt ist es natürlich glasklar. Wir wissen ja gar nicht, was los ist. Können wir öffnen, Können wir nicht öffnen. Zu der Zeit war ja überhaupt alles unklar und da sind wir wieder in Kontakt mit ihnen getreten. Stets freundlich, immer freundlich. Ich habe ab sofort meinen Namen weiter rausgelassen und nur die Gesellschafter haben immer kommuniziert mit dem Vermieter. Wobei es extrem ungewöhnlich ist. Normalerweise kommuniziert man immer über den Kopf von so einem Unternehmen. Aber okay, wir sind auch das eingegangen, weil wir ja einen gewissen, ein gewisses Ziel verfolgt haben. Unser Ziel war, die Kosten zu reduzieren und eine Verlängerung des Mietvertrages zu erreichen, damit wir das Darlehen zurück und ja, und das trägt sich bis zum heutigen Tag hin und da stand der letzte Stand ist, dass weiterhin fortlaufend Mieten auch zu 50 % der Nettokaltmiete, so wie es auch vorab gewesen ist, weiter gestundet werden können von seiner Seite. Aber er kommt nicht einen Cent entgegen. Und er versteht, dass wir jetzt derzeit. Keine Entscheidungen treffen können, ist auch logisch. Wir können ja keine Entscheidungen über sowas treffen von so einer krassen Mieterhöhungsgeschichte, dass wir derzeit keine Entscheidungen treffen können dahingehend, was sein Angebot betrifft. Ja, das ist der Stand jetzt. Er versteht uns.

Reiner Fuellmich [00:16:58] Und das Ganze läuft ohne Einnahmen. Seit dem Tag des Lockdown, also seit Mitte März.

Nils Roth [00:17:05] Na logisch. Und wir haben Moeglichkeiten.

Reiner Fuellmich [00:17:09] Sagt sie. 13 Leute jetzt sind in Kurzarbeit. Wer bezahlt das?

Nils Roth [00:17:14] Das bezahlen zunächst wir, und dann kommt das Die Agentur für Arbeit und erstattet auf Antrag dieses Geld. Und da war’s auch so gewesen. Das natürlich die erste Zeit. Das betrifft wahrscheinlich fast alle Unternehmer. Alle natürlich gewaltig gewartet haben auf die ersten Auszahlungen. Das war auch noch in Ordnung aufgrund unserer günstigen Situation, dass wir vernünftige Rücklagen gebildet haben. Da konnten wir durchaus sechs Wochen, acht Wochen auch ohne Probleme aushalten. Dann kam es zur Nachzahlung. Aber die Nachzahlung, die erstreckte sich nur dahingehend, dass der Geschäftsführer erst mal außer Acht gelassen wurde. Da wurde ganz klar die Vorhaltung gemacht, dass der Geschäftsführer, also meine Person, ja wohl selbstständig sei. Das ist auch bei uns nicht der Fall, weil wir angestellt sind und somit muss ja auch dem Geschäftsführer dieses Geld erstattet werden. Das kam dann nachträglich nach unserem Widerspruch. Diese Nachzahlung und wir haben weiter fortlaufend immer die Kurzarbeitergeld oder Kurzarbeitergeld Erstattungen beantragt. Und das hat dann auch einigermaßen so funktioniert, dass es relativ zeitnah innerhalb von drei Wochen überwiesen wurde, die Erstattung aber auch da immer wieder unter Abstrichen. Es wurde jedes Mal aufs Neue Geld abgezogen und da haben wir eine Begründung verlangt warum? Und da wurde uns erklärt, dass wir keine gastronomische Einrichtung seien im herkömmlichen Sinne und wir aus dem Grund ja gemäß der Feiertagsregel an Feiertagen nicht arbeiten. Und genau da, wo man Geld verdient, sollen wir nicht öffnen oder nicht arbeiten. Das ist völlig unlogisch, da mal wieder ein Widerspruch gegangen. Gott sei Dank war der Widerspruch auch da von Erfolg gekrönt und da haben wir dann die pauschalen, abgezogenen 20 % erstattet bekommen und dann war wieder alles in Ordnung. Aber man muss halt eben jeden Monat schauen, wo man bleibt und ganz exakt gucken Passt das mit dem, was wir ausgezahlt haben, was das Lohn und Gehaltszentrum. Also wir haben das Lohnbüro outgesourct. Ausgerechnet hat an Sozialversicherungsbeiträgen, die zu zahlen sind und an dem, was dann an Antrag gestellt wird bzw dann auch erstattet wird. Also es ist ein kompliziertes Unterfangen. Ja, aber das funktioniert noch so einigermaßen.

Speaker 5 [00:19:39] Aber wenn Sie keinen. Also die Behörde geht davon aus, dass Sie kein gastronomisches Unternehmen im herkömmlichen Sinne, was auch immer das bedeutet, sind.

Nils Roth [00:19:47] Das Widerspruchs, haben Sie es dann akzeptiert und verstanden?

Justus Hoffmann [00:19:50] Aber man kann bei Ihnen was essen und was trinken?

Nils Roth [00:19:52] Selbstverständlich.

Justus Hoffmann [00:19:53] Also das das Lachnummern geht.

Nils Roth [00:19:54] Davon leben wir ja.

Justus Hoffmann [00:19:56] Ja, also das lohnt nur weil. Damit man sich vorstellen kann, was das für ein Unternehmen ist. Also ein Club sind Sie nicht, weil offensichtlich. Ein gastronomisches Unternehmen. Sind Sie auch nicht. Ja, also nur für das Verständnis auch für die Leute anzusehen. Man kann bei Ihnen was essen, das Trinken und Karaoke singen.

Nils Roth [00:20:14] Ja.

Justus Hoffmann [00:20:15] Das ist so ganz genau. Also man geht da nicht nur hin und singt, sondern oder trinkt eine Kleinigkeit und ein paar Erdnüsse, sondern man wird auch richtig bewirtet dort.

Nils Roth [00:20:23] Selbstverständlich.

Reiner Fuellmich [00:20:27] Ja, und sie haben.

Nils Roth [00:20:29] Und insgesamt haben wir an Mitarbeiter und vielleicht noch zu erwähnen neben dem Büro schon erwähnt in Kurzarbeit befindlichen Mitarbeitern noch zwölf Teilzeit bzw geringfügig Beschäftigte bis zu 450 € und dann aufgrund von Security DJs diesen Umständen auch noch über zehn selbstständige Leute, die auf Rechnung sbasis oder Honorarbasis je nachdem agieren, arbeiten auch Webmaster. Und so was gehört ja dazu.

Reiner Fuellmich [00:21:00] Müssen jetzt alle sehen, wie sie klarkommen?

Nils Roth [00:21:02] Ja, uns blieb dann irgendwann nichts anderes übrig, als hinzugehen, um die geringfügig Beschäftigten zunächst zu kündigen. Erst einmal in unbezahlten Urlaub geschickt, dann mussten wir sie kündigen, weil man sitzt ja auf den Kosten der Lohn. Ausfertigung usw. Also wir mussten Kosten reduzieren. Es geht nicht anders. Und die Selbstständigen, die haben natürlich auch deutlich weniger Einnahmen. Bei den Securities muss man halt gucken, ob die andere Aufträge bekommen neben unserem Auftrag. Und bei den DJs natürlich. Die verdienen kein Geld. Ja.

Reiner Fuellmich [00:21:37] Ich hab. Solche Programme gibt’s ja auch in den USA. Freunde von mir betreiben da ein. Eine Solarfirma, die bestand aus 43 Leuten. Und dann gibt es da so ein, so ein Programm, das heißt Payment Protection Plan. Kriegt man also, um die Angestellten nicht entlassen zu müssen, staatliche Hilfen von manchen Leuten ausgenutzt worden? Die meisten Leute warten da heute noch drauf, aber haben immer gesagt Aber in Deutschland, bei euch, da muss doch alles top sein. Weil hatten sie gehört, hier wird sofort jedem geholfen im gesehen. Lufthansa hat irgendwie 9 Milliarden gekriegt, VW hat sofort Geld gekriegt und bei den kleinen und mittleren Unternehmen, da sei das aber genauso. Was ich jetzt von ihnen höre, sagt aber nee, ist gar nicht so, sondern sie haben eigentlich nix bis auf die Kurzarbeit Unterstützung bekommen.

Nils Roth [00:22:30] Das ist ja auch eine Versicherungsleistung. Das möchte ja auch sein, dass das bezahlt wird. Selbstverständlich.

Reiner Fuellmich [00:22:34] Und wie sieht das bei Ihren Kollegen aus? Haben Sie da von Leuten gehört, die besser zurechtkommen, die in dieser Branche staatliche Unterstützung ohne Kampf bekommen haben? Oder ist das so, dass jeder so kämpfen muss, wie Sie das eben gerade beschrieben haben?

Nils Roth [00:22:51] Da kommt offenkundig gesagt Bedenkliches zutage, weil es zwischendurch so war, dass diverse Karaokebars, die noch weiter existent sind, sogar geöffnet haben. Und da war für uns immer die Frage wieso haben die überhaupt geöffnet? Deswegen muss ich da abweichend von der Frage so ein klein wenig, weil normalerweise dürfte ja da Kurzarbeit nur im beschränkten Rahmen. Antragsstellung möglich sein. Und weil die eben geöffnet haben, war das für uns eine fragliche Situation. Dürfen wir denn jetzt öffnen? Was ist hier los? Und haben uns dann kurzgeschlossen mit dem Gewerbeamt, haben dann sogar mit dem Gewerbeamtschef Herrn lass ich jetzt weg gesprochen und der teilte uns mit Wir dürfen definitiv nicht öffnen, weil in geschlossenen Räumen eben nicht gesungen werden darf. Wir könnten eine Lücke nutzen und die würde lauten, dass man bei uns nicht sind, sondern zu uns einkehrt, um zu speisen und zu trinken. Aber das ist nicht die Intention eines Gastes, der zu uns kommt, sondern der möchte einfach trällern, der möchte Spaß haben am Abend. Und andere Karaokebars haben sich aber an diese Regularien nicht gehalten. Und auf unsere Rückfrage beim Gewerbeamt war die Aussage dahingehend getätigt worden, dass gemeint wird, dass das Bezirks regional durchaus anders gehandelt werden könnte und er hält aber mal Rücksprache mit den anderen, was die dazu sagen. Und das hat sich über Wochen Tatsache hingestreckt. Man kann das auch nachvollziehen, wenn man in diverse Social Medias reingeht. Ob das der Wahrheit entspricht, was ich sage oder ob nicht, Das betrifft ja eigentlich auch nur, soweit ich weiß Berlin, wo das so drastisch gehandelt wird. Ähm, in anderen Bundesländern soll wohl geöffnet sein, weiß ich aber nicht, weil wir sind ja sowieso keiner so richtig durch.

Reiner Fuellmich [00:24:47] Jetzt heißt es wenn das. Wenn es jeweils von den Bezirksregierungen unterschiedlich gehandelt wird, dann kann es sein, dass es in einem Bezirk lebensgefährlich ist zu singen. Und in dem anderen Bezirk ist es dann auch sehen.

Nils Roth [00:24:59] Richtig. Aber auf jeden Fall. Habe ich dann eben gemeint, es gibt ja nur einen Berliner Senat, der nur einen Beschluss fassen kann. Und wenn dieser Beschluss lautet, dass in geschlossenen Räumen nicht gesungen werden darf, kann es nicht sein, dass die einen hü und die anderen hott machen. Und da darf gesungen werden und da nicht. Und da hab ich mich selber mal so dahin gehend davon überzeugt, ob das der Wahrheit und Tatsache so entspricht, wie das die social Medias darstellen, dass die geöffnet haben. Und bin mal selber in so eine Karaoke Bar hingegangen, einen Mitbewerber und hab mir das angeguckt. Die stehen ganz normal auf der Bühne und trällern. Daraufhin bin ich auf die Polizei auf den zuständigen Abschnitt gefahren, habe mit dem Kontaktbereichsbeamten, der dafür zuständig ist, Rücksprache gehalten, inwieweit die 19 Maßnahmen bereit sind umzusetzen. Und da wurde gesagt Na selbstverständlich machen die das. Dann sage ich okay, Tipp wir sind kurz am kurz vorm Abgrund. Wir haben nach wie vor beschlossen nicht 0,01 € Einnahme, gar nichts, überhaupt nichts. Und in ihrem Bereich, wo sie für zuständig sind, gibt es Karaokebars, die ganz normal geöffnet haben. Ist das so richtig? Dürfen die das oder nicht? Und da wurde er. Wollte er mich? Also er sagt, er musste nachlesen und sagte Ja, ich habe vollkommen recht. Die dürfen auf gar keinen Fall die Türen öffnen. Aber der darf auf gar keinen Fall jemand singen. Na dann fahrt mal persönlich hin. Guckt euch mal die Geschichte an, da stehen sie auf der Bühne, da können sie sogar mit trällern. Gar kein Problem. Na und Da sagte er ja, er kann dieser Sache nur nachkommen, Wenn ich eine Anzeige erstattet, hab ich gesagt, ich muss da keine Anzeige erstatten. Sie sind außerhalb der Öffnungszeiten und der Tätigkeit des Ordnungsamtes zuständig. Die WHO wird 19 Maßnahmen, die beschlossen wurden, umzusetzen in die Praxis. Sprich also, für Ordnung zu sorgen. Also müssen Sie das machen. Und er sagte Da war das ein Streitgespräch geworden und am Ende lief das sogar fast dahingehend hinaus, dass er mich festhalten wollte auf dem Abschnitt, weil ich so aufmerksam war und ihn darauf hingewiesen habe, dass er bitte mal gucken soll in diese Karaokebar, ob dort geträllert wird oder ob nicht. Und wenn ja, dann ist das ja auch ein Risiko. Wenn das alles so sein sollte, dem wir gewaltig dahin gehend ausgesetzt wären, wenn dort ein covert Fall auftreten sollte, heißt es dann in der Presse und überall Um Gottes Willen, da wo gesungen wird, da darf überhaupt gar nicht mehr was gemacht werden. Also es ist um kameradschaftlich. Und von daher jetzt noch mal auf die Frage zurückzukommen Kurzarbeitergeld ja oder nein? Keine Ahnung, was Sie gemacht haben, weiß ich nicht. Also ich habe mich da tunlichst zurückgehalten.

Reiner Fuellmich [00:27:37] Wenn Sie jetzt keine Ersparnisse gehabt hätten, dann wären Sie faktisch insolvent. Oder habe ich das?

Nils Roth [00:27:46] Ja, klar, ja.

Reiner Fuellmich [00:27:48] Ich frage das deshalb, weil wir ja wissen, dass wie das meine Freundin in den USA so dankend gesagt haben, dass eigentlich unsere Unternehmen ja sehr gut geschützt werden durch den Staat, weil ja VW beispielsweise so wie die Lufthansa auch mit Milliarden gestützt wurde. Da ist es so, dass nach meiner Kenntnis, ich mache ja viel Wirtschaftsrecht im Rahmen meines Haftungsrechts, das nach meiner Kenntnis das Geld sozusagen auf Zuruf. Anruf kam und niemand danach gefragt hat, was denn eigentlich mit den Gewinnen der letzten Jahre geworden ist, ob die an die Aktionäre gegangen sind oder als Boni an die Firmenleitung gegangen ist. Bei ihnen sind solche Fragen gar nicht erst gestellt worden, sondern, wenn ich Sie richtig verstanden habe Sie fielen unter keine dieser Leistungen, von denen Sie gehofft hatten, da könnte was gehen, sondern Sie haben absolut gar nichts gekriegt, sondern es Ihnen. Also haben Sie eben gesagt, dass Sie hier jetzt demnächst k.o. Sind?

Nils Roth [00:28:52] Ist selbstverständlich, Na klar. Also ich meine das, was wir machen an Bürokratie. Das ist ja wirklich ein extremer bürokratischer Aufwand. Das zahlt einem ja auch kein Mensch. Da hab ich noch manchmal Bedenken, sogar davor, dass die eventuell hingehen könnten, um zu sagen Nein, Mensch, wenn Sie so viel im Büro setzen, dann ziehen wir vielleicht noch Kurzarbeitergeld ab, um das mal sarkastisch zu formulieren. Also keine Ahnung. Nein. Also wir wurden nie gefragt. Nein, absolut nicht. Also nein, im Gegenteil. Es kamen dann sogar noch Dinge. Also ich könnte noch weiter ausholen mit Finanzamt zum Beispiel Stundungen. Denen muss ja ganz klar sein, dass wenn eine gastronomische Einrichtung da ist, das eine Stundung möglich sein muss und zwar über einen vernünftig längeren Zeitraum. Man ist ja sogar verpflichtet dazu eine Stundung zu beantragen, um Kurzarbeitergeld zum Beispiel zu beantragen oder andere Fördermöglichkeiten. Das wird ja gefordert. Zunächst muss man anderes ausschöpfen, Kosten reduzieren, um dann anderes zu bekommen. Eventuell ja, und das haben wir alles gemacht. Und diese Stundung, die wurden gesetzt auf einen Monat, ein Monat, ein Monat, ein Monat und jeder Stundungsantrag, der muss selbstverständlich auch vom Steuerberater gestellt werden und muss natürlich auch, weil er dafür arbeitet, bezahlt werden, auch wenn es nur 7,50 € sind. Aber ihm steht das zu. Das ist auch richtig, dass er dafür für seine Arbeit entlöhnt wird. Aber wer muss das zahlen? Wer so? Und wenn man dann und das ist uns jetzt gerade passiert, da mal eine Mahnung bekommen vom Finanzamt, dass wir bitte die Umsatzsteuer für Februar, das sind 13.000 €, bitte sofort bezahlen sollen. Und da hat jetzt der Steuerberater bitte wieder hingewirkt und hat gesagt Leute, es besteht eine Stundung, die besteht auch fortlaufend. Die Leute verdienen kein Geld, die haben keinen Cent in der Tasche, die haben ja einen Kredit. Wie soll das Ganze funktionieren? Ja, und er geht davon aus, dass die jetzt wieder eine weitere Stundung machen. Aber die wird auch nicht lange halten. Das wird wieder bloß ein Monat sein. So, und parallel dazu kam natürlich dann noch wir haben ja jetzt so viel Zeit, wir arbeiten ja nicht in Schreiben vom Finanzamt, wo natürlich die unter dem Deckmantel einer Aussage, dass wir immer zu spät die Steuererklärung abgegeben haben, der Hinweis, dass wir ja jetzt so viel Zeit haben, dass wir jetzt die Steuererklärung für 2019 doch schon vorzeitiger abgeben können. Ja, und zwar zum 23. neunte ist der Fristablauf. Und da wir jetzt Rücksprache gehalten und das mal gucken, geht das. Man hat andere Probleme im Kopf, als sich jetzt mit Steuererklärungen zu beschäftigen. Zumal man normalerweise auch ein bisschen länger Zeit hat.

Viviane Fischer [00:31:27] Durch diese Beantragung zum Beispiel. Ähm, also wenn ich das jetzt richtig verstanden habe Sie fallen mit Ihrem Unternehmen durch jedes Raster, was dazu dient, herauszufinden, ob Ihnen geholfen werden soll oder nicht.

Nils Roth [00:31:44] Ja, also jetzt gibt es den neuesten Hinweis. Das ist jetzt wieder das neue Ding, was für uns spannend ist. Und das wäre halt die neueste Sache, wo in Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer beantragen soll. Da bin ich gespannt, was da rauskommt. Aber bisher gab es nichts, wo wir drin waren. Nichts.

Reiner Fuellmich [00:32:01] Die anderen, die einfach weitermachen. Es gibt ja auch welche, die einfach weitermachen mit den Karaokebars.

Speaker 4 [00:32:10] Die Ach.

Reiner Fuellmich [00:32:11] Sie haben ja mit den Polizeibeamten gesprochen. Die überleben dann vielleicht deshalb, weil sie sich nicht an die Regeln halten. Oder wie ist das zu verstehen?

Nils Roth [00:32:22] Ja.

Reiner Fuellmich [00:32:23] Und sie gehen k.o. Weil sie sich an die Regeln halten. Ich habe gerade eine Eilmeldung in EWZ online gesehen. 10 % Wirtschaftseinbruch soll in diesem Jahr erwartet werden. Das sei eine richtige Katastrophe. Andererseits haben wir von anderen Leuten Professor Heiner Flassbeck gehört, dass es wohl eher 30 % sein werden. Und nun wird ja immer von der zweiten oder dritten oder vierten oder sonst was Welle gesprochen. Wenn das kommt, dann kann man sich ja ungefähr ausrechnen, dass sie im schlimmsten Fall wirklich endgültig k.o. Sind und viele andere mit ihnen oder den oder oder gibt es eine andere? Können Sie ausweichen auf irgendwas? Können Sie in dem. Es gibt.

Nils Roth [00:33:05] Keine Alternative. Nein, es gibt keine Alternative für uns. Wir haben wie gesagt diesen Mietvertrag, der zweckgebunden ist und wir haben auch damals mit der Intention Karaoke das man macht sowas ja nicht zum Spaß oder einfach nur um. Nur Geld zu verdienen, sondern man muss seinen Job ausüben, weil man seinen Job so liebt, wie man ihn tut. Und ich wüsste jetzt nicht, ich kann doch jetzt nicht auf die Baustellen rennen. Das ist nicht meine Intention. Ich habe zwar mal Koch gelernt, aber ich kann mir jetzt nur sehr schwer vorstellen, als Geschäftsführer an den Herd wieder ran zu gehen, um dort zu kochen. Da bin ich auch schon raus. Ich weiß nicht mehr, wie Nudelsuppe geht. Weiß nicht. Es ist relativ alternativlos.

Reiner Fuellmich [00:33:44] Und in den Räumen, in denen Sie, die sie da gemietet haben, die sind, das haben Sie vorhin schon ein paar Mal gesagt, diesen Zweck. Wunder dürfen Sie sowieso nur das machen. Ja, Sie haben überhaupt keine Möglichkeit, das jetzt plötzlich umzuräumen. Mal abgesehen davon, dass Sie kein Geld.

Nils Roth [00:33:57] Das keine Rücksprache mit dem Vermieter halten, inwieweit er mit so etwas einverstanden wäre. Das haben wir jetzt auch nicht gemacht, weil das ja nicht unsere Intention ist, den Laden jetzt zu räumen, weil wir auch auf unbestimmte Zeit, also unbestimmt, heißt, wir könnten vielleicht morgen öffnen, wir müssen vielleicht weiter geschlossen bleiben. Das ergibt keinen Sinn. Ich wüsste jetzt auch nicht, was man in diesen Räumlichkeiten in diesen machen soll, in genau diesen. Also keine Ahnung. Da war mal früher ein Fitnessstudio drin, dann war mal ein Labor drin gewesen und keine Ahnung. So was wie wir da drin gemacht haben, das ist schon ein verrücktes Unterfangen, dass das überhaupt zum Laufen gekommen ist. Und dann haben wir auch knallhart dafür gearbeitet und haben beginnend ab dem zweiten Jahr durchweg nur schwarze Zahlen geschrieben. Also es gab kein Negativ. Ja, ja.

Reiner Fuellmich [00:34:46] Sogar bei denen, bei dem Erfolg. Geht Ihnen jetzt trotzdem nach drei, vier Monaten die Luft aus?

Nils Roth [00:34:52] Selbstverständlich. Na klar, weil einfach.

Reiner Fuellmich [00:34:54] Nicht genug übrig bleibt, für so was vorzusorgen.

Speaker 4 [00:34:57] Ja.

Justus Hoffmann [00:34:59] Einfach wieder aufmachen. Morgen oder nicht? Ist ein gutes Stichwort. Das hatte ich mich nämlich gefragt. Gehen Sie mal! Wenn wir davon ausgehen würden. Okay, Sie können morgen wieder aufmachen. Wie ist denn Ihre Einschätzung? Würden Sie, würden Sie Ihr Geschäft so fortsetzen können, wie Sie es vorher betrieben haben, Oder. Oder was ist Ihre Würde? Ihre Aussicht darauf?

Nils Roth [00:35:18] Also ganz klar Nein. Man kann das nicht so fortsetzen. Geht ja gar nicht. Es gibt auch gewisse Hygienevorschriften, die wir eben noch nicht kennen. Ja, da sind wir am Eruieren, wo wir die ganz konkret so dahin gehend herbekommen, dass wir keine Ordnungswidrigkeit begehen, weil bei uns 100 % würden die sofort auf der Matte stehen. Und kontrollieren. Also ich weiß es nicht, wie weit das geht. Hinzu kommt ja auch wenn wir das alles abschätzen würden mit diesen Hygienemaßnahmen, kann ich mir, wenn wir zum Beispiel nur 50 Leute anstatt vorher dieser großen Zahl reinlassen dürften, in den Laden, kann ich mir nicht vorstellen, dass das Geschäft noch rentabel wäre. Glaube ich nicht. Nein, da glaubt doch keiner von uns da. Jeder möchte gerne, aber mit 50 Leuten, was will man da erwarten? Das ist das Leiden. Nein.

Justus Hoffmann [00:36:09] Wenn man sagt meine Frage zielte auch in die Richtung. Also das habe ich schon befürchtet, dass es so aussieht. Aber meine Frage zielt auch in die Richtung. Können Sie sich vorstellen, dass auch die ich sage mal, selbst wenn Sie unbegrenzt öffnen, könnten Sie die gleiche, die gleiche Anzahl von von Kunden bekommen würden oder auch die gleiche Zusammensetzung. Ich weiß ja nicht genau.

Nils Roth [00:36:29] Menschheit ist natürlich ein klein wenig sensibilisiert und das trägt auch dazu bei. Ob man von Erfolg sein Geschäft betreibt oder nicht. Andererseits ist es auch so, dass uns ja jetzt in der Vergangenheit aufgrund der Schließung bei uns und teilweisen Öffnung bei anderen Karaokebars sicherlich auch viele Gäste weggelaufen sein werden, die dann in der Zwischenzeit andere Optionen genutzt haben, wo andere eben sich nicht an diese Regeln gehalten haben. Und das kann noch erschwerend hinzu kommen, wenn wir dann neu öffnen. Des Weiteren auch die wie gesagt, Sensibilisierung der Menschen. Überall wird gesprochen von Vorsicht, Vorsicht, Vorsicht um Gottes Willen und Mundschutz und was weiß ich nicht alles weiß ich nicht. Also es ist schwierig zu sagen, wir haben ein tolles Klientel, aber wir haben natürlich auch ein wechselndes Klientel. Das ist schwer zu beurteilen, aber ich glaube, es wird schwieriger. Ich bin sogar sicher, es wird schwieriger.

Viviane Fischer [00:37:31] Und unabhängig von den Anträgen, mit denen Sie sich da jetzt herumgeschlagen haben. Haben Sie denn sonst irgendeine Hilfestellung vom Senat oder von irgendeiner Entität bekommen, wo Sie mal nachfragen können, Wie kann denn so ein Hygienekonzept aussehen für uns? Oder wann können wir vielleicht damit rechnen, dass sich was ändert?

Nils Roth [00:37:48] Dadurch, dass wir. Also das ist jetzt noch mal eins, was ich machen will, heute oder morgen, da bin ich mit dem Gewerbeamt noch mal Rücksprache halten, wie jetzt genau die Hygieneregeln ausschauen für uns. Zum anderen aber war es bisher mir persönlich nicht möglich, in einfacher Form diese Hygieneformel Regeln herauszufiltern aus der Senatsseite oder je nachdem, wo es sein soll. Ja, und da habe ich, wir haben ja viele Bekannte, auch bei der Polizei und da habe ich eine. Beamten gebeten, uns zu unterstützen. Das macht ja auch schon eine ganze Weile aus. In anderer Form mit anderen Dingen mal diese Regeln abzufragen. Wie machen die denn das überhaupt, wenn die irgendwo kontrollieren gehen? Was kontrollieren die da ganz genau? Was sollen sie kontrollieren? Und das versucht sie jetzt zu eruieren, zu erfragen, ist aber bisher gescheitert. Also selbst ihr Oberster in dem Polizeiabschnitt kann die Antwort so konkret nicht geben, was jetzt nun gehauen und gestochen ist. Es wird auf der einen Seite erzählten Meter 50 Abstand zwischen den Tischen. Auf der anderen Seite wird gesagt, es dürfen sechs Leute an den Tisch sitzen, Also keine Ahnung. Und dann auch mit dem Mikrofon. Ich weiß es nicht. Es muss ja ständig, permanent, immer wieder wohl desinfiziert werden. Keine Ahnung, was da an Kosten noch auf einen zukommt, wenn man das alles versucht umzusetzen. Es ersetzt dann ja auch keiner. Es wird dann erwartet, dass man das Desinfektionsmittel überall kauft. Kostet ja auch sein Geld. Dazu vielleicht noch irgendwelche Plexiglasscheiben, die wahnsinnig teuer sind und wo man auch lange darauf warten muss, jetzt heutzutage, weil ja alle dieses Plexiglas jetzt überall hinpacken und an die Mikrofone, keine Ahnung. Also wenn man hier so einen zehn Noppel hier oben drauf machen würde auf so ein Mikrofon, dann würde das ja bedeuten, so ein doppelt so ein Schutz, der kostet 10 €. Und wenn ich bei jedem Sänger so für 1 € ein neues Ding draufpacke, dann wird man ja arm, weil das funktioniert somit auch nicht. Also also wir, keine Ahnung. Also bisher gab es für uns null Unterstützung und auch in absehbarer Zeit sehe ich zum Beispiel auch diese Mehrwertsteuersenkung. Sehe ich auch nicht, dass sie für uns so spannend ist, dass wir da gewaltige Fortschritte machen. Zumal ja auch der Staat erwartet, dass man dem Kunden entgegenkommt, somit die Kaufkraft zunimmt. Und das ist ja Quatsch. Keine Ahnung. Zumindest noch die Kosten reduzieren. Die Kasse muss man umstellen. Wer soll das alles machen? Aber das habt ihr ja sicherlich schon gehört.

Viviane Fischer [00:40:15] Und solange da ohnehin so ist, wird das ja auch in.

Nils Roth [00:40:22] Zukunft. Ja, das ist ja. Dann ist das nächste Ding, was mit einspielt. Wir haben einen Koch und beschäftigt und der Koch. Da waren wir froh, dass wir ihn überhaupt gefunden haben, nachdem unsere alte Köchin bei uns in Rente gegangen ist. Und da haben wir uns erst mal über Wasser gehalten mit Teilzeitkräften dann. Meine Frau selber stand in der Küche, hat dort gekocht, tagtäglich, tagein, tagaus. Und wir bieten wenn, dann nicht das a la carte Geschäft an, sondern Büffet an! So, jetzt gibt es diese neue Buffetregel. Sie können wir überhaupt nicht einhalten. Plexiglas. Jemand muss von hinten rausgeben. Wie soll das funktionieren? Und da ist unser Buffet wiederum zu klein und somit könnten wir die Weihnachtsfeiern, die jetzt zukünftig kommen, falls wir öffnen dürfen, gar nicht vom Buffet profitieren. Und somit können wir auch nicht davon profitieren, von dem eventuellen Umsatz den wir machen könnten durch Speisen Verkauf, wo diese 5 % eben mit einspielen an Mehrwertsteuer. Also es ist von A bis Z. Na ja, könnte ich jetzt einen bestimmten Begriff sagen? Lasse ich jetzt. Ja.

Viviane Fischer [00:41:28] Wie lange würden Sie das jetzt durchhalten, wenn das noch weitergeht? Also, ab wann ist Ihr Geld aufgebraucht? Es ist ja sowieso nur noch ein Kredit. Also im Prinzip.

Nils Roth [00:41:37] Also wir haben Rücksprache mit unserem Banker gehalten, da haben wir noch mal gesonderten Termin ausgemacht. Die Bank, die kennt ja unsere Zahlen. Wir sind ja so viele Jahre schon dort und die würden noch mal Geld nachschießen können, Das wäre in Ordnung. Wollen wir aber nicht. Wir hatten ja noch nie einen Kredit. Das ist ja für uns auch eine neue Situation. Aber wir haben auch angefragt. Das war die Intention des Gesprächs, ob wir die Möglichkeit haben, das Geld nicht zu dem Zweck des Erhalts der Krim, also Karaokebar, an diesem Standort zu verwenden, sondern eventuell das Geld auch anderweitig zu verwenden für die Eröffnung eines neuen Standorts. Wenn wir mit dem Vermieter nicht klar kommen, wenn einfach gar nichts mehr geht. Und da kam die Zusage von der Bank und die haben dann gesagt ja, ist in Ordnung, das können wir machen. Gott sei Dank auch, weil bei dem schnell Kredit wäre das wohl überhaupt nicht gegangen. Und bei diesem, bei dieser Darlehensform ist das nicht ganz so engmaschig.

Viviane Fischer [00:42:33] Wobei das Problem sehr verfolgen würde, also letztlich die illegitime Situation, die die anderen da jetzt machen. Aber wenn sie sich an die an die Vorgaben halten wollen, hätten sie ja das gleiche Problem. An einem anderen Standort nicht. Also wenn, dann vielleicht haben sie da eine bisschen Verbesserung, weil sie eben andere Buffesituation hätten. Oder ist.

Nils Roth [00:42:52] Die Perspektivlosigkeit oder.

Reiner Fuellmich [00:42:55] Wie? Was würden Sie denn sagen, wenn jetzt die Maßnahmen sofort beendet würden? Gehen Sie dann davon aus, dass das Geschäft sofort wieder boomen würde? Oder gehen Sie davon aus, dass die Ihre Kunden verunsichert sind und wegen der zweiten, dritten Welle sagen Oh nee, das Geld behalten wir mal lieber hier? Ist er so.

Nils Roth [00:43:18] Verunsichert?

Reiner Fuellmich [00:43:19] Also man kann jetzt, selbst wenn jetzt sofort alles wieder aufgemacht werden würde, nicht davon ausgehen, dass dann alles gleich wieder gut wäre.

Nils Roth [00:43:26] Das glaube ich.

Reiner Fuellmich [00:43:27] Nicht. Ich habe hier in einem Business Newsletter gerade gelesen, dass für die USA auf Jahre hinaus nicht damit gerechnet wird, dass sich da die Wirtschaft wieder erholt. Und das dürfte im Kleinen hier, wenn ich Sie richtig verstehe, auch nicht anders sein. Sie haben einen super erfolgreichen Laden gehabt. Trotzdem, die Türen gehen jetzt wieder auf und da gibt es in der Zwischenzeit ein paar Leute, die weniger Geld verdienen oder gar nichts mehr. Die haben Bedenken. Haben Sie Kontakt zu den Kunden? Haben die mit Ihnen? Haben Sie da Rückmeldung schon bekommen?

Nils Roth [00:43:57] Wir haben, das kann ja keiner im Büro derzeit sitzen. Wir haben die Leitung aufs Handy und wir bekommen tagtäglich Anrufe von Leuten, die gerne zu uns einkehren wollen, um zu feiern und fragen immer wieder an und erfahren natürlich von uns immer die gleiche Antwort. Wir haben geschlossen und das auf unbestimmte Zeit. Ja.

Reiner Fuellmich [00:44:18] Wir schwenken mal um zu Herrn Roland. Sie kommen aus einer anderen Ecke Deutschlands. Irgendwo aus dem Süden.

Martin Ruhland [00:44:24] Aus dem Süden.

Reiner Fuellmich [00:44:24] Dann erzählen Sie, was Sie machen und wo Sie es machen.

Martin Ruhland [00:44:27] In der Nähe von München. Bevor ich mich vorstelle, möchte ich ganz kurz auf das Thema von Herrn Roth oder ein wesentliches Thema von Herrn Roth eine Bemerkung noch dazu machen. Es gibt nämlich, das wissen viele Leute sicher nicht von der Technischen Universität der Bundeswehr in München, eine Studie über die Gefährlichkeit des Singens oder auch des Spielens von zum Beispiel Blasinstrumente, aus der hervorgeht, dass also diese große Katastrophe, die von diesem Singen ausgehen sollte, bei weitem nicht vorhanden ist. Und dass sich diese Aerosole sozusagen in einen kleinen Bereich vor dem Mund abspielen, wenn überhaupt. Und eine solche Gefährlichkeit, wie sie hier an die Wand gemalt wird, einfach schlichtweg nicht vorhanden ist. Das ist ein Dokument. Ich habe es leider nicht dabei, bin sehr spontan hier auch aufgeschlagen, aber das gibt es. Kann man sich auch austauschen. Ob das natürlich Eingang in Rechtsprechung bzw in Auflagen oder nicht Auflagen findet, ist ja noch mal eine ganz andere Geschichte. Es gibt ja genügend Alternative oder andere.

Reiner Fuellmich [00:45:23] Für juristische Auseinandersetzungen könnte das sehr hilfreich sein.

Martin Ruhland [00:45:26] Ja.

Reiner Fuellmich [00:45:26] Also wenn sie uns nicht irgendwie zur Verfügung stellen, weil.

Martin Ruhland [00:45:28] Ich wieder zu Hause bin. Ich habe das auf einem Computer. Ja, aber jetzt bin ich weit von weit weg von zu Hause. Also kommen aus Bayern, Da bin ich überhaupt nicht stolz. Da war ich auch noch nie. Ich hab aber dadurch, dass ich hier in Berlin auch eine selbständige Freundin habe, die ist auch Musikerin, so wie ich auch habe ich also aus bei Bayern und Berlin sozusagen hauptsächlich meine Informationen. Es gibt ja, wie Herr Roth schon gemerkt hat, so viele Informationen. Ich habe es mir einfach mal notiert, weil es ich möchte nichts Wichtiges vergessen sozusagen. Ich bin seit 35 Jahren freier Musiker, solo, selbstständig, sagt man heute dazu, hat alles gespielt als Perkussionist, von Orchestern, klassischen Orchestern bis hin zur eigenen Popband. Hab aber vor fünf Jahren aus bestimmten Gründen einfach einen zweiten Beruf dazugenommen. Ich bin Merchandise für eine Barfußschuhfirma aus meiner Region. Das heißt, ich führe sämtliche Messetermine, die wir haben, eigenverantwortlich durch, deutschlandweit in der Vorbereitung, Durchführung. Ich bin vor Ort, verkaufe den Leuten Schuhe, mache Vorträge usw das heißt, ich habe einfach zwei verschiedene, doch relativ verschiedene Berufe, bin in beiden so selbstständig und habe durch diese Maßnahmen faktisch seit März ein Berufsverbot in jedem von beiden, obwohl sie sich so unterscheiden, weil es auf der einen Seite keine Konzerte gibt, auch keine Events. Es gibt ja auch Bands, die spielen auf Events mehr als auf Konzerten. Aber es gibt eben auch keine Messen. Die wurden dann eben sehr, sehr kurzfristig abgesagt. Die wurden teilweise verschoben. Die auf den Herbst verschobenen sind jetzt schon wieder abgesagt. Also das ist ein Tohuwabohu, auch organisatorisch bürokratisch, was man da zu tun hat. Alleine um all diese Absagen und die Neuanmeldungen und wieder Absagen zu händeln. Das ist auch das einzigste, wodurch ich im Moment ein klein wenig Geld verdienen kann, nämlich durch Homeoffice in dieser Bearbeitung der Vorgänge. Aber sonst? Ich bin nicht draußen, ich bin ein Außendienstler, ich bin auf die Bühne und das ist im Moment einfach nicht möglich. Meine persönliche Situation ist so, dass ich seit seit eben diesen Beginn dieser Maßnahmen von eigenen Rücklagen lebe, also seit zwei Monaten. Von meinen Reserven, die ich mir für die Rente ein bisschen ansparen konnte. Hatte auch noch Glück, dass ich das überhaupt habe. Eine Leute haben das nicht. Ich bin ja auch schon fortgeschrittenen Alters und da ist es auch jetzt nicht so tragisch. Aber wenn jemand jetzt, sagen wir mal gerade das Studium fertig hat, in den Beruf eintritt, vielleicht sogar eine Familie gründen möchte. Also die Leute haben im Moment richtig ganz, ganz große existenzielle Schwierigkeiten. Ich werde an meiner eigenen Geschichte kurz aufrollen, was es eben auch an Möglichkeiten gab, Zuschüsse zu beantragen. Wie gesagt, bei mir ist kein einziger Cent angekommen. Und warum, das erläutere ich mal ganz kurz. Zunächst gab es also erst mal ist es sowieso schwierig, diese Infos zu bekommen. Was gibt es denn eigentlich? Wo muss ich das beantragen? Wann bekomme ich das und mit welcher Begründung usw. Das ist also schon die erste Schwierigkeit. Und die zweite Schwierigkeit war ganz oft, dass diese Hilfen sehr unklar formuliert waren. Also zum Beispiel muss ich das irgendwann zurückzahlen? Ist das ist die Hilfe zu versteuern? Geht es da auch um Lebenshaltungskosten und muss ich zum Beispiel zuerst eventuelle liquide Mittel aufbrauchen? Das war teilweise in den Anträgen auch wechselnd aufgeführt, als da haben sich die Anträge auch geändert, offensichtlich über Tage. Ich kann es jetzt nachträglich auch nicht mehr wirklich nachvollziehen. Das war so viel durcheinander, da geht es jetzt um elf. Um das Überbrückungsgeld. Die erste Auflage? Ich weiß nicht. Sie hatten ich gesagt. Das hatte die Nummer zwei. Diese Nummern. Sie mir jetzt nicht geläufiger. Überbrückungsgeld. Die erste Chance. Ich hab das reinbekommen, weil ich sehr gut vernetzt bin in diesen so selbständigen Kreisen. Das konnte man beantragen. Es ging da um 5.000 €, teilweise mithilfe des Bundes. Das war eine Ländersache, teilweise mithilfe des Bundes noch bis 9.000 €, wo das mit diesen 9000 gewesen sein soll. Ich habe es nie verstanden, ich habe es nie mitbekommen. Wichtig ist, dass diese 5.000 €. Wie man dann doch irgendwann auch sogar dem Antrag entnehmen konnte, nur für Betriebsausgaben vorgesehen waren also nicht Lebenshaltungskosten. Ich habe versucht, das zu beantragen. Ich habe also eine Berechnung gemacht meine ausfallenden Einnahmen, die sind so auf knapp 5.000 € rausgelaufen. Bereits zum zu diesem Zeitpunkt. Es war glaube ich der 16. April und habe das eingereicht. Hab vier Wochen später eine Ablehnung bekommen und zwar einfach mit der Begründung, dass einfache Einnahmenausfälle nicht berücksichtigt werden. Punkt. Ja. Das ist jetzt die eine Geschichte. Ich weiß allerdings von Kollegen, die haben das bekommen. Das magister sein, dass es einfach mit Sachbearbeiter, Arbeiter, Sachbearbeiterin zu tun hat, die das so und so ausgelegt hat. Keine Ahnung. Manche haben vielleicht auch einen Programm oder ein Atelier für die sie, für die sie das Geld einsetzen konnten. Aber das ist ja eine nette Geste, dass man die Betriebsausgaben irgendwie sponsert. Nur der Künstler oder jeder von uns lebt primär mal von Essen und Trinken. Er braucht irgendwie Geld für seine Gesundheitsversicherung. Und sehr viele Leute haben sie wohnen auch zur Miete. Dann braucht man einfach was für die Miete. Das sind die Punkte, die einfach hier nicht berücksichtigt wurden. Und meine Freundin hier in Berlin hatte das dieses Geld zu bekommen. Da wurde auch von Anfang an gesagt, dass es nicht zurückzuzahlen ist, während ich jetzt. Offensichtlich hat der Focus berichtet, dass Auszahlungen, die jetzt off. Also je nach Ländern ist es offensichtlich auch verschieden gewesen ungerechtfertigte Auszahlungen jetzt bereits zurückgefordert werden. Also wenn da jemand Lebenshaltungskosten angegeben hat, die der Sachbearbeiter hat dem stattgegeben, weil es entweder nicht verstanden hat oder weil er es nicht wusste, dann gibt es da bereits jetzt Rückforderungen? Ja dann. Hatte man entweder Glück oder man hatte kein Glück mit 5.000 €. Wenn man Alleinverdiener ist, kommt man ja auch mit einer Familie auch nicht besonders weit. Gab es aber jetzt so nach weiteren drei Monaten offensichtlich erneut eine Überbrückungshilfe oder ein Überbrückungsgeld? Wahrscheinlich ist es dieses Nummer fünf. Ich weiß es nicht. Also für uns ist es bei mir als einzige zweite Möglichkeit aufgetaucht, die dann eben nur über Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder so was zu beantragen ist. Aber der Punkt ist, das es wieder nur um Betriebsausgaben geht. Also wieder keine Lebenshaltungskosten. Die Künstler hatten eine kleine. Also zumindest in Bayern weiß ich das eine kleine Zusatzoption und zwar konnten die, wenn sie eben hauptberuflich oder hauptsächlich ihr Geld im künstlerischen Bereich verdienen, drei Monate a 1.000 € beantragen. Das wird wurde also hauptsächlich dokumentiert über die Mitgliedschaft in der Künstlersozialkasse oder wenn man das anderweitig irgendwie nachweisen konnte, dass man sozusagen hauptsächlich auf der künstlerischen Seite seine Einnahmen hat. Ich bin am erste ersten 2020 aus der Künstlersozialkasse rausgefallen, weil eben mein anderer Beruf jetzt überwiegt. Also habe ich also aus dieser Zuwendung auch nichts erhalten. Das ist jetzt so meine persönliche Seite. Was aber eben genauso schwierig ist. Das Wir haben in der Kulturszene in Deutschland ungefähr 4 Millionen Beschäftigte. Also das sind jetzt nicht nur die Kreativen und die auf der Bühne stehen, sondern auch die, die zuarbeiten. Techniker, Tontechniker, Lichttechniker, Roadies, Caterer zum Beispiel. Die arbeiten ja auch. Die sind im Moment auch ganz hart getroffen, weil sofern überhaupt Konzerte stattfinden, gibt es immer kein Catering, damit da ja nichts passiert, zum Beispiel. Aber all diese Leute, die ja teilweise auch nahe, also ganz nahe am künstlerischen Arbeiten oder Lichttechnik, kann auch künstlerisch Licht machen. Das würde ich unbedingt so sagen wollen. Die konnten also diese künstlerischen Geschichten auch nicht für sich in Anspruch nehmen. Jedenfalls macht der Kultursektor in Deutschland nach meinen Informationen 3 % des BIP aus, was jetzt auch nicht nichts ist. Und. Ja, also da haben sehr viele Leute, sehr viele Kollegen von mir diese drei mal 1.000 € bekommen, was aber wie gesagt auch für eine Familie ja nahezu nichts ist. Ich habe eine sehr amüsante Story, wenn sie nicht so traurig wäre. Ich habe einen befreundeten Sänger, der mir erzählt hat, er hatte diese 5.000 € beantragt. Die ersten hat die bekommen, warum auch immer. Vielleicht hat er auch Betriebsausgaben. Er hat Glück gehabt. Er hat dann erneut, weil er ja Künstler ist, diese 3003 mal 1.000 € beantragt. Dann wurde das abgelehnt mit der Begründung, er hätte ja schon die 5.000 € erhalten, aber wenn er die 5.000 € zurückzahlen würde, würde er die 3.000 € bekommen.

Reiner Fuellmich [00:54:55] Na Sicher, dass das.

Martin Ruhland [00:54:58] Das ist so ja, das hat hat seine Frau, die ist seine Managerin mir so genau erzählt und das ist absolut vertrauenswürdig. Ja, also das ist halt Bürokratie im Wahnsinn. Nun, es gibt eine positive, einen kleinen positiven Bericht aus einem anderen Bundesland, nämlich aus Baden Württemberg. Die haben sehr früh angefangen, für Solo Selbstständige etwas aufzulegen, wie ein bedingungsloses Grundeinkommen. Da musste man also sozusagen nichts groß nachweisen. Da ging es um 1.180 € pro Monat, was wiederum für eine Familie nicht eigentlich nicht reicht, aber immerhin das relativ bedingungslos und dann auch relativ leicht zu bekommen. Da habe ich jetzt keine Rückmeldung, weil ich ja keine Bekannten habe in Baden Württemberg drüber. Und ich weiß auch nicht, ob das jetzt zeitlich begrenzt war, ob das andauert, ob das verlängert wurde usw, aber auf jeden Fall. So wäre es auch gegangen und das ist doch mal eigentlich eine positive Geschichte. Ich persönlich beschäftige mich seit zehn Jahren mit einem bedingungslosen Grundeinkommen. Ich habe Vorträge darüber gehalten, ich habe mich engagiert in der Initiative in München, wir haben Infostände gemacht usw. Aus meiner Sicht zum Beispiel, wenn ich das hier mal in so einem Kreis anmerken darf, wäre das einfach etwas, was jedem bei Ihnen die Angestellten innen selbst, natürlich jedem Soloselbstständigen einfach unglaublich gut zupass käme, weil dann ja zum Beispiel auch wenn es dann eine Familie gibt, dann geht es ja auch um die den nicht erwerbstätigen Partner Partnerin. Es geht auch um die Kinder usw und ich denke, es wäre eigentlich ein unglaublich guter Zeitpunkt, so eine Geschichte nach vorne zu schieben. Da kann man sich natürlich drüber verlieren an Argumentation. Aber das ist jetzt so meine persönliche Meinung, die ich glaube ich hier auch schon preisgeben darf. Ja, also wenn man jetzt zum Beispiel nichts von dem bekommen hat und nicht in der glücklichen Lage ist, entweder eine Mama zu haben oder einen Partner. Noch ein bisschen was zuschießen oder einfach ein paar Rücklagen zu haben. Aber für wie lange ist ja auch noch die Frage. Diese Perspektivlosigkeit ist ja in unserem Veranstaltungsbereich. Das ist ja da quasi in einem Boot. Dann ist der nächste Weg einfach das Hartz vier und das ist das, was mit einer hohen Wahrscheinlichkeit sehr, sehr viele Künstlerkollegen in nächster Zeit betreffen wird und wo die meines Erachtens nahezu absichtlich hineinrutschen gelassen werden, weil es grammatikalisch korrekt.

Reiner Fuellmich [00:57:24] Nicht verständlich war.

Martin Ruhland [00:57:26] Ja, weil man halt nix tut, weil man klopft sich auf die Schulter und sagt Ja, wir lassen keinen durchs Raster fallen, das Netz fein, aber es kommt halt nicht an, wie man sieht. Also wenn nicht für Lebenshaltungskosten irgendwelche Gelder zur Verfügung gestellt werden. Ja, Was? Was? Was ist dann? Also ich kann es nicht anders erklären.

Reiner Fuellmich [00:57:43] Wenn Sie. Es gilt ja für Sie genauso, wenn Sie jetzt. Den Schaden, der Ihnen entstanden ist, ersetzt bekämen und die Maßnahmen aufgehoben werden würden, wie wär das dann mit der Perspektivlosigkeit? Würden Sie dann immer noch damit rechnen müssen? Das wird nichts mehr. Oder sähe das dann schon gänzlich anders aus?

Martin Ruhland [00:58:11] Da bin ich ganz vorsichtig. Also im musikalischen Bereich im Eventbereich veranstalten. Vielleicht, würde ich sagen, könnte man, wenn Konzerte wieder anlaufen. Das tun sie ja teilweise mit verschiedenen Maßnahmen. Da komme ich auch noch drauf. Dann kann man ein Publikum wieder gewinnen. Aber die Leute sind zurückhaltend, die haben Angst. Hat man ihnen ja zur Genüge gemacht. Ähm, da gibt es aber Möglichkeiten, das langsam wieder anlaufen zu lassen. Das Wichtige aus meiner Sicht wäre ja eben, diese Perspektivlosigkeit wenigstens in ein langsames wieder Anfahren zumindest umzumünzen, dass es langsam vielleicht geht. Es ist für jeden von uns verständlich, aber es ist besser als eine Nulllösung. Ganz einfach. Im Messenbereich weiß ich es auch nicht. Wir haben jetzt im Herbst ein paar Messen, die sind angesagt, Die haben einfach ihre Hygiene, Hygienemaßnahmen, Vorschriften, ob da annähernd so viele Leute kommen, wie man das in den vergangenen Jahren hatte. Ich habe keine Ahnung, ob die Leute nicht auch Angst haben. Ich denke auch die Kaufkraft der Menschen ist eingeschränkt bzw jeder hält auch sein Geld zurück. Da gibt man nicht mehr so schnell irgendwie Geld aus für ein neues Paar Schuhe. Weil auf eine neue Kleidung kann ich mal ein halbes Jahr verzichten oder auch ein Jahr. Aber nicht auf das, was ich halt essen und trinken muss. Also bin ich wirklich vorsichtig mit der Perspektive.

Reiner Fuellmich [00:59:27] Wenn sie jetzt dauerhaft, weil die Perspektive sieht ja für manche von Ihnen nicht wirklich gut aus. Wenn Sie also dauerhaft k.o. Gehen würden und mit der Aussicht, vielleicht würde es ja in ein, zwei Jahren, wenn die 32. Welle mal durch ist, besser, Dann würden sie ja dauerhaft zunächst mal Hartz vier beantragen müssen und auch bekommen. Das ist das eine. Und das andere wäre ich gehe davon aus, sie haben auch immer Steuern gezahlt. Diese Steuern fallen weg, was auch immer das für Steuern sind, die würden sie ja nicht mehr zahlen. Das heißt, der Staat würde doppelt belastet werden. Erstens durch die Sozialleistungen und zweitens durch die wegfallenden Steuern.

Martin Ruhland [01:00:09] Schießt man sich eigentlich ins Knie. Als Stadt.

Reiner Fuellmich [01:00:12] Ich frage mich das gerade, aber. Aber es ist doch so, Sie sind ja nicht Sie, denn Sie haben ja sogar mal Steuern gezahlt. Ist ja nicht so, dass Sie schwarz gearbeitet haben. Und das sind ja auch nicht.

Martin Ruhland [01:00:21] Wenig Steuern, weil ich war immer ein Geringverdiener, aber ich war auf jeden Fall veranlagt. Ganz klar. Es gibt ja Leute, die verdienen auch in dem Bereich vielleicht deutlich mehr. Wie auch immer, aber das ist das ist auf jeden Fall so genau weiß, weil wir gerade schon eben bei diesem Hartz vier sind und dass vielleicht doch viele Leute gerade hineinrutschen. Es gab da einen angeblich vereinfachten Antrag. Ich habe mir den auch kommen lassen. Wahrscheinlich hätte ich es sowieso nicht bekommen. Wobei, es ist so angeblich vereinfacht. Stimmte erst mal nicht, denn der war genauso haarsträubend und aufwendig wie diese Horrorszenarien, die die Hartz vier Antragsteller und. Empfänger seit Jahren ja erleben, was sie da alles ausfüllen müssen. Genauso viele Seiten. Und ich konnte das hätte es gar nicht übers Herz gebracht, es auszufüllen. Weil wenn man sozusagen auf ein bedingungsloses Grundeinkommen gepolt ist, dann ist es nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Jetzt mal so gefühlt. Was offensichtlich war, war der Zugang, dass man zum Beispiel eben nicht liquide Mittel oder Rücklagen hätte offenbaren müssen. Aber später hätte man es dann vielleicht trotzdem zurückzahlen müssen. Also auch eine sehr wirre Geschichte. Ich habe aktuell vor wenigen Tagen die Auskunft eines Freundes hier aus Berlin wiederum, der hat sozusagen im dritten Anlauf einen wirklich vereinfachten Antrag auf Hartz4 bekommen, hier von einer einzigen Sachbearbeiterin, die sich mal wirklich ausgekannt hat. Der scheint also auch jetzt wirklich formal und ausfüllmäßig so deutlich vereinfacht und verkürzt zu sein, dass man das jetzt nur machen kann. Ansonsten das, was ich damals bekommen habe, das war schon relativ früh, aber auch im April, da sah der Antrag wohl aus, wie er seit eh und je ausgesehen hat. Also relativ heftig und unangenehm. Auf jeden Fall. Ja, passiert. Ich hab noch ein bisschen was. Ich habe einfach ein paar Rückmeldungen auch noch von von Kollegen sowohl aus Berlin als auch aus Bayern. Also ein Kollege hat gesagt, er hat innerhalb von einer Theatervorstellung, die da grad noch irgendwie stattgefunden hat, was er sich im März oder so Absagen bekommen auf sein Handy einer ganzen Theatertournee und es hat sich innerhalb kürzester Zeit auf einen fünfstelligen Betrag beziffert, sozusagen. Und wie gesagt, eben auch ohne weitere Perspektive, wann und ob das jemals irgendwie wieder anlaufen kann. Manche Freunde haben noch kleine Hilfen bekommen, also Künstlerfreunde von BVL und GEMA. Das sind ja diese Verwertungsgesellschaften für aufnehmende Musiker bzw komponierende Menschen und auch von kleinen anderen Organisationen, die sich da hilfsbereit erklärt haben. Aber da geht es meistens um dreistellige Beträge oder wenn es gut geht mal so einen vierstelligen Betrag. Es sei denn, man ist der vielleicht Filmkomponist und hat da irgendwie noch große Sachen, die vielleicht jetzt auch nachträglich noch reinkommen, die jetzt auch sonst nicht arbeiten kann. Ein Freund aus Berlin sagt mir, er kommt eigentlich. Er hat diese 300.000 € bekommen, das andere. Von dem anderen wusste er gar nichts. Und er lebt bescheiden wie immer. Wie wir als Musiker das sowieso oft tun. Und nur weil er keine Familie hat, geht es überhaupt ganz klar der Aussage so Ein Freund von mir aus München, der gemeint hat, er hat so viel zu tun mit seinem kleinen Lehrauftrag an der Musikhochschule, wo er teilweise Präsenz, Unterricht machen muss, teilweise anderen Unterricht. Und er muss da teilweise zweimal am Tag hin und her fahren. Seine Frau ist freiberufliche Musikerin ohne Job, seit März. Die kleine Tochter kann nicht in den Kindergarten, der kleine Sohn kann nicht in die Schule oder darf nicht in die Schule. Man muss das mit Homeschooling machen usw die sind so an, die drehen so am Rad, dass er eines Tages einfach in der Notaufnahme eines Krankenhauses gelandet ist mit Herzbeschwerden. Also es gibt Stress, es gibt einfach Stress. Es gibt psychischen Stress bei den Leuten, nicht nur den wirtschaftlichen Beziehungen oder die wirtschaftliche Macht. Natürlich ganz klar einfach auch einen psychischen Druck. Meine Freundin berichtet mir, ich habe es ja miterlebt. Sie, die Veranstalter, die ja auch vollkommen außer Rand und Band sind, veranstalten teilweise das Konzert, was an einem Abend geplant ist, am späten Nachmittag dreimal. Also die Musiker spielen dreimal das gleiche Konzert mit jeweils einem Drittel des Publikums, das dann halt weiter weg auseinander gesetzt ist. Und am Schluss ist die Gage niedriger, als sie angesetzt war für das eine Konzert, was gewesen wäre. Also ich meine, man ist noch froh über so was überhaupt, dass das die Veranstalter sich noch raus trauen, dass sie Hygiene Konzepte erfüllen bla bla bla. Nur ist es geht auf die Dauer einfach nicht Und es rechnet sich natürlich nicht, wenn ich wenn ich ein Konzert mache und kann, nur 1/3 der Leute. Reintun. Das ist ja wie bei Ihnen, auch wenn da 1/3 des Publikums ist. Es ist einfach nicht wirtschaftlich. Rentabilität steht in den Sternen, ganz klar. Ähm, auch Planung eben jetzt für die nächste Zukunft ist vollkommen unsicher. Festivals, die für nächstes Jahr geplant sind, erteilen keine Anfragen, weil sie schlichtweg nicht wissen, ob sie durchführbar sind. Da habe ich jetzt auch noch eine konkrete mit einem eines Festivals in einer kleinen Stadt in Bayern. Das wird privat organisiert, inzwischen von einem Verein. Das ist doch so renommiert inzwischen, dass es von uns eigentlich schon seit Jahren das ist vom Staat Bayern immer einen Zuschuss bekommt. Das muss denn heuer abgesagt werden. Es war nämlich Mai. Und obwohl man da schon eine ganze Menge Arbeit in die Organisation und auch in die Werbung das sind ja auch fallen auch Kosten an, Druckkosten für Plakate, für Programme und man muss Leute anstellen, die Fotos machen, die Texte schreiben usw Dramaturgen. Da hat der Staat Bayern zumindest ich weiß nicht, wie es in anderen Bundesländern ist und war seine Unterstützung zurückgezogen, weil er angeblich aus rechtlichen Gründen nur etwas geben darf, wenn die Leistung und die Leistung ist, in diesem Fall sozusagen die Durchführung des Konzertes erbracht wird. Also da ist der komplette Zuschuss des Staates Bayern weggefallen. Was dieser Verein gerne gemacht hätte, wäre den sowieso schon so geschädigten und gebeutelten Künstlern Ausfallhonorare zu zahlen. Also jetzt 50 % oder was auch immer. Und das ist dann halt einfach nicht möglich. Wenn solche Zuschüsse dann fehlen, dann gehen die Künstler auch leer aus und die Organisation hat ungefähr die dreifache Arbeit jetzt gehabt aufgrund dieser dieser Absagen natürlich, weil man ja jetzt alles stornieren muss. Man muss Künstler Verträge rückabwickeln, man muss die Hotels wieder zurück buchen, man muss die die Karten Verkäufe rückbuchen, was teilweise ein Unding war. Ich habe es mitbekommen mit einem namhaften deutschen Reservierungsunternehmen. Manche Leute haben dann allerdings das Geld gespendet. Das sind großzügige Gesten, natürlich von Privatleuten, aber das ist wirklich eine private Geschichte. Man muss auch die Veranstaltungsräume wieder absagen und man muss auch diese die Sponsor Sponsorenverträge teilweise rückabwickeln. Also da ist nicht nur das Doppelte, sondern durchaus wirklich. Ich habe das live mitbekommen, das Dreifache an Arbeit angefallen. Dafür, dass man am Schluss vor den Ruinen eines seit mehreren Jahren ganz toll eingebürgerten und angenommenen Festivals in einer bayerischen Kleinstadt steht, extrem traurig wirkt und eben die Perspektive, ob das nächstes Jahr stattfinden kann und wie es nicht als nicht gegeben ist oder ist zumindest vollkommen vage und unsicher. Viele haben, wie gesagt ist es. Ich habe jetzt nicht mehr viel, also besagt das wenn Sie vielleicht dann Fragen haben ja gerne.

Reiner Fuellmich [01:08:07] Wie ist das bei. Es gibt ja auch noch die Künstler, die zum Beispiel im Fernsehen auftreten. Da frage ich mich gerade Sind die auch betroffen und wenn ja, wie wissen Sie darüber? Also eine Idee. Ich habe. Wir haben früher mal meine Kanzlei zum Beispiel. Das ist kein Geheimnis. Es ist in den Medien gewesen, zum Beispiel Jürgen Drews vertreten. Da frage ich mich. Jürgen, wenn du das hörst, melde dich mal bei uns. Da frage ich mich Wissen Sie was darüber? Wie geht es diesen Leuten, die eigentlich nur man denkt auch die sind ja sowieso ständig im Fernsehen? Müsste eigentlich alles bestens laufen. Ist das so, oder.

Martin Ruhland [01:08:47] Da habe ich keine persönlich, keine Information darüber. Ich gehe mal davon aus, dass wenn die Menschen gut gewirtschaftet haben, erstens auch Rücklagen haben. Zweitens wer heute noch im Fernsehen präsent ist, ist auch einfach etabliert und der bekommt natürlich dann auch seine Fernsehgagen. Gehe ich jetzt mal davon aus. Wie gesagt, ich hab da keinen direkten Einblick. Da gibt es sicher große Unterschiede. Und es gibt natürlich auch zum Beispiel, wenn Sie jetzt schon sagen, es gibt sicher verschiedene Gruppierungen auch, es gibt natürlich ganz viele Musiker, auch, die nicht nur live Musiker sind, die sich auf die Bühne stellen, sondern die nebenbei zum Beispiel auch im Unterricht Job haben. Das war natürlich auch eine Zeit lang einfach nicht möglich. Man konnte dann teilweise über über Skype oder über Internet unterrichten. Ab einem bestimmten Punkt hat sich das dann irgendwie eingespielt. Das ist aber auch nicht jedermanns Sache. Und jemandem per Skype irgendwie Klavierspielen beizubringen oder reich oder so was ist auch aus meiner Sicht nicht wirklich zielführend und vollkommen abstrakt entwürdigt, aber immerhin soweit, insofern man einen Unterrichtsjob hat und der irgendwie noch ausführbar ist oder wieder ausführbar ist, in welcher Form auch immer, hat man natürlich schon ein bisschen Einkaufsmöglichkeiten. Aber es gibt Leute, die einfach wirklich nur live auftreten und für die gibt es dann eben solche Möglichkeiten einfach nicht. Also es gibt sicher verschiedene Ausprägungen, aber wie gesagt, eben auch diese Zuarbeiter in den technischen Berufen, die für die Leute, die. Auf der Bühne stehen. Den ganzen Background schaffen. Die haben eben auch kaum Möglichkeiten. Ähm, ja, vielleicht um um meine Ausführung kurz zu beschließen. Ich habe heute in einen Link rein bekommen, wo sich offensichtlich weitere schon beim Fernsehen sind. Auf. Im NDR Comedy Spezial der Comedian Florian Schröder. Ähm, 18. 07. Scheint wohl das Sendedatum zu sein. Jetzt ist es noch in der Mediathek. Auch über die Situation der Künstler und Selbstständigen äußert auf seine Art und Weise Ich habe es noch nie hatte noch keine Zeit, es anzugucken ist heute Morgen reingekommen. Aber für jemand, der sich da vielleicht mehr weiter informieren möchte und vielleicht auch mal einen, vielleicht vielleicht lustigen, eine lustige Sicht drauf bekommen möchte oder einfach eine. Eine, die jetzt nicht gar so traurig ist. Das ist vielleicht könnte eine Empfehlung sein. Ich möchte einfach nur mal an die jungen Leute, die jetzt einfach in den Beruf reinkommen, die eine Familie gründen, auch erinnern, dass die, sollten sie da wirklich leer ausgegangen sein bei diesen Geschichten oder drei drei mal 1.000 € bekommen haben und die steht ist meiner Ansicht nach nicht gut. Und nicht jeder von diesen Jungen kann sich das leisten, was ein Helge Schneider nämlich in einem Video gesagt hat Wenn ich auftreten muss vor einem Publikum, das da mit Abstand und mit Mund Nasenschutz sitzt, dann beende ich meine Karriere. Ich weiß nicht, ob es schon getan hat. Ich glaube, im Moment ist er wirklich nur per Video aktiv. Aber das ist ein Punkt, den ich absolut nachvollziehen kann, dass das einfach keinen Spaß macht. Und das muss man sich aber eben leisten können.

Reiner Fuellmich [01:11:47] Nun sind Sie beide sehr eloquent und haben offenbar auch die Fähigkeit, wissenschaftliche Vorgänge zu durchdenken. Trotzdem berichten sie beide darüber, dass es sehr komplex ist, allein schon diese bürokratischen Hürden zu nehmen. Einerseits. Aber dass, wenn ich sie nicht vollkommen falsch verstanden habe, dass es mindestens genauso wirr ist, die von den zuständigen Behörden abzufragen, wie Wie verhalte ich mich eigentlich richtig, das Hygiene Konzept, was Sie da vorhin angesprochen haben. Also ist das so, dass beides offenbar ein einziges Labyrinth ist, Einmal die, überhaupt an Geld zu kommen. Sie sind ja beide nicht an Geld gekommen. Und zum Zweiten überhaupt zu erfahren Wie verhalte ich mich richtig? Ist das so, dass das ein einziges Chaos ist?

Martin Ruhland [01:12:36] Das ist so, da kann ich vielleicht noch meinen.

Reiner Fuellmich [01:12:38] Die macht das. Denn jemand, der diese Fähigkeit nicht hat, der nicht eloquent ist und der diese wirtschaftlichen Zusammenhänge nicht erkennen kann, legt er sich gleich in die Ecke, oder?

Nils Roth [01:12:47] Da habe ich mich auch immer gefragt.

Martin Ruhland [01:12:49] Ja, das kann man sich wirklich fragen, das kann man sich wirklich fragen. Ich zitiere nur mal ein kurzes Beispiel aus einer kleinen anderen Szene. Ich habe genau so ähnlich wie bei Ihnen hier heute auf diversen Demonstrationen, also Versammlungen, sagt man ja, im Münchner Süden gesprochen und teilweise auch gesungen. Ich habe dann meine Trommel ausgepackt und habe ein Lied gesungen, was ich da sehr passend fand. Und für diese Versammlungen sind ja die Landratsämter zuständig für die Genehmigungen. Ich habe selber sogar eine kleine Kulturdemo in meiner Heimatgemeinde da gehalten, um die Leute auf so etwas aufmerksam zu machen. Also ich habe den Vorgang sozusagen selbst durchgemacht, was es da alles braucht. Da ruft dann gleich mal die Kripo bei einem an, ob also um es nachzufragen, ob das alles mit rechten Dingen zugeht. Ja, es ist so Bei mir hat die Kripo angerufen, das war alles sehr amüsant und auch mit dem Landratsamt habe ich telefoniert, weil die hat mich angerufen, warum da als Instrumente Haushaltsleitern stünden. Und ich habe ihnen erklärt und er hat dann parallel zu unserem Telefonat auf YouTube sich das Video angucken können, wo sozusagen auf Haushaltsleiter Musik gemacht wird. Also das waren so ein bisschen spaßige Abteilungen und damals war es auch, das war noch relativ früh, da sind die Sorgen noch nicht so ins Unermessliche gewachsen. Aber was ich sagen wollte Es gibt dann Landratsämter, die haben überhaupt kein Problem damit, dass auch die Demo, die Demonstranten oder die Leute, die da der Versammlung beiwohnen, wie auch das Publikum, das ist ja heutzutage schön abgegrenzt mit Flatterband, dass die miteinander singen. Sei es das Lied, die Gedanken sind frei oder was auch immer, die haben da. Da gibt es überhaupt keine Vorgaben. Bei dem einen Landratsamt, bei dem anderen steht dann plötzlich drin Singen ist verboten. Und ich habe auf dieser Demo gesungen, weil der Veranstalter aus einer vorhergehenden Demo da stehen hatte. Gemeinsames Singen ist verboten. Ich habe aber alleine gesungen. Der Polizist hat das aber sehr ernst genommen und er hat mich dann vom Veranstalter während des Songs von der Bühne drängen lassen, was ein riesen Pfeifkonzert hinterlassen hat und natürlich auch nicht gut zurückwirkt auf die Polizei, die eigentlich solche Veranstaltungen wohlwollend begleiten soll, um das Demonstrationsrecht zu schützen. Aber das ist eben geschehen. Man hat sich dann nachher irgendwie verständigt. Erlebt man auch selten. Der Polizist hat sich bei mir persönlich entschuldigt. Das Landratsamt hat sich persönlich entschuldigt beim Veranstalter, weil er eben dieses Gemeinsame, dieses Wort gemeinsam vergessen wurde. Inzwischen hat sich das einigermaßen dieses zumindest in Wohlgefallen aufgelöst. Aber es ist aber das.

Reiner Fuellmich [01:15:30] Zeichen von Souveränität. Da ist jemand in der Lage zu sagen Ich habe Fehler gemacht.

Martin Ruhland [01:15:35] Das folgende extrem positives Beispiel. An dem könnte man sich sozusagen ein Beispiel nehmen auf ganz anderen Ebenen in unserem Staat würde ich auch mal sagen Genau, genau das ist aber eben dieser Wirrwarr in den Behörden. Die entscheiden das rein, die anderen schreiben nichts rein und man weiß nicht ganz genau, woran man ist. Und ein bisschen Kulanz ist natürlich grundsätzlich immer gut und tut den Dingen und dem Menschlichen einfach gut. Aber das einfach dazu da ist Wirrwarr, Durcheinander, wenig Perspektive. Und wie geht es weiter?

Justus Hoffmann [01:16:12] Daran anknüpfend, weil Sie das ja vorhin gesagt haben, das ist mir nur aufgefallen, dass wir das vielleicht noch gar nicht so richtig klar geworden ist oder mir noch nicht richtig klar geworden ist. Sie haben diese sind damit konfrontiert worden. Das und das sind die Auflagen, das müssen Sie machen, das müssen sie machen. So vielleicht konkret, vielleicht auch nicht. Aber hat sich dann irgendwann mal jemand damit auseinandergesetzt, was von dem, was vorgegeben ist, bei Ihnen überhaupt erst möglich ist und zweitens sinnvoll umzusetzen ist? Also da ist nicht mal Unklarheit vorbeigekommen vom was weiß ich, vom Gesundheitsamt, vom Bauamt, sonst? Irgendjemand hat gehört Ach hallo, guten Tag. Das könnt man ja machen, das könnte man ja machen, sondern das ist also Nein.

Martin Ruhland [01:16:52] Das ist nach meinem Wissen auch in einer Kleinkunstbühne in meiner Region eben nicht erfolgt. Also da hat sich niemand gemeldet, weder ein was er sicher der Zuständige ist ein Gewerbeamt, aber auch nicht das Kulturreferat usw aber es. Also von selbst kommt nichts.

Speaker 4 [01:17:07] Ja.

Nils Roth [01:17:08] Es gab mal einen Anruf, den habe ich bekommen vor.

Speaker 4 [01:17:12] Etwa.

Nils Roth [01:17:13] Zwei drei Monaten. Irgendwann. Und da wurde langsam die Gastroschiene gelockert für Kneipen und so. Da kam ein Anruf von einem Mitarbeiter vom Gewerbeamt und der hat mich tatsächlich nach dem Wohlbefinden gefragt, wie es mir geht.

Reiner Fuellmich [01:17:31] Aber als Floskel bleiben sie gesund. Sondern da hat jemand gefragt.

Nils Roth [01:17:35] Ja, aber der hat den Hintergedanken. Und zwar hat er mir dann, weil das ein freundliches Telefonat war. Ich fand das ja putzig, dass er angerufen hat und nett unterhalten und gesagt Ja, wir haben halt nach wie vor zu uns geht’s nicht gut. Was soll da gut sein an der Sache? Und er sagte Ja, mein Anruf hat ja auch einen bestimmten Grund. Also einerseits natürlich möchte ich wissen, wie es Ihnen geht. Andererseits wollte ich Sie fragen. Wir haben nicht so viele Mitarbeiter, die wir losschicken können für Kontrollen. Ähm, ob sie öffnen oder nicht sei, ob wir öffnen oder nicht. Nein, wir öffnen nicht. Aus welchem Grund sollten wir denn öffnen? Weil Sie könnten ja Gesetzeslücken nutzen, um Speisen und Getränke zu verkaufen. Dann habe ich gesagt. Warum sollte ich das tun? Das ist unwirtschaftlich. Das ist nicht unsere Intention. Machen wir nicht. Ja, Nee, das ist dann gut. Das ist dann nett. Nein, Sie müssen bloß verstehen. Wir können uns nicht um alles kümmern und überall hingehen und Kontrollen durchführen. Aber das heißt.

Reiner Fuellmich [01:18:34] Optimal. Wenn die Kontrollen nur noch per Telefon erfolgen würden. Also, das wären die besten Kontrollen für Ihren Job und vermutlich für alle anderen auch. Ja, also ich kann. Ich kann es ja kaum nachvollziehen. Ich weiß aber, dass es auch bei uns in unserem Berufsstand Kollegen gibt, die mit dem Rücken zur Wand stehen. Besonders bei den Kleineren. Bei den Großen weiß ich nicht, ob die ganz lange ohne Einnahmen auskommen können. Aber in das, was Sie gerade beschrieben haben, scheint ja bei Ihnen beiden in dem Schaustellerbereich und auch bei Ihnen im gastronomischen Bereich im weitesten Sinne typisch zu sein. Oder sagen Sie Nein, wir sind hier echte Ausreißer. Die anderen, die wir kennen, bei denen läuft alles top.

Nils Roth [01:19:19] Das ist total klar. Also ich kann mir nicht vorstellen, dass da welche glücklich über das derzeitige geschehen ist. Nein, kann ich mir nicht. Ist es.

Reiner Fuellmich [01:19:30] So, dass man da irgendwann aggressiv wird oder sagt man.

Nils Roth [01:19:33] Sich Also ich habe, wenn ich für mich ganz deutlich sprechen darf, also ich persönlich habe das Vertrauen in diesen Staat abgelegt, also verloren. Also ich habe hier null Vertrauen mehr, dass hier alles mit rechten Dingen zu 0000 heißt bei mir wirklich der Grenzwert ist erreicht, der liegt bei null. Ich habe kein Vertrauen mehr und das sage ich auch ganz deutlich.

Reiner Fuellmich [01:19:54] Das heißt ja, zusätzlich zum gesundheitlichen und wirtschaftlichen Schaden haben wir auch noch einen politischen, demokratischen Schaden der Firma.

Martin Ruhland [01:20:02] Sie Er.

Nils Roth [01:20:02] Ja, ich habe nur Vertrauen. Es wurde zum Beispiel die Bevölkerung, die weiß das ja gar nicht, wie das mit den KfW Darlehen zum Beispiel vonstatten geht. Da wurde damals ganz groß Reklame gemacht. Der Staat steht zu 100 % dahinter. Wenn das Leute Normalverbraucher, der sich mit so einer Materie nicht auskennt. Ging mir ja auch so. So was hört der Staat. Er haftet zu 100 % hinter so eine Sache. Da sagt man ja, das ist eine tolle Geschichte. Okay, nicht verkehrt. Jetzt beschäftigt man sich mit der Materie. Das erste Mal war es auch für mich so Ich habe noch nie ein Darlehen gebraucht für irgendwas. Ähm. Und auf einmal heißt es dann Ja, im Moment nein. Wenn Sie ein Darlehen beantragen, dann läuft das so Zuerst muss die Haftung geklärt werden für dieses Darlehen und die Haftung geht ins Private hinein. Wir haften also privat für das Darlehen als Erstes. Ja. Aha. Ich sage, was ist mit der Staatshaftung? Na, die kommt dann her. Und zwar gibt es jetzt die Möglichkeit im Schnellkredit, sonst 100 %. Deswegen kostet der ja 3 % Zinssatz oder? Oder wird mit 3 % belegt. Und dann gibt es die andere Option. Das wäre dann die bessere. Das war das, was wir mit dem Banker ausgemacht haben. So oder so haben wir die Haftung für das Ding, und zwar zu den jeweiligen Anteilen des Gesellschafters auf das Gesamtvolumen, was ausgeschüttet wird. Und erst wenn also wir pleite sind und das Darlehen nicht zurückführen können, erst dann kommt der Staat zum Tragen. Und zwar entweder bei dem Schnellkredit zu 100 % oder wie bei unserem Kredit zu 90 %.

Viviane Fischer [01:21:35] Also wird am Ende die Bank geschützt.

Nils Roth [01:21:37] Die Bank wird geschützt.

Reiner Fuellmich [01:21:38] Richtig. Also das wollen wir jetzt zwar nicht machen, aber ich kann Ihnen eins sagen Das ist definitiv falsch. Wenn der Staat dafür sorgt, dass Sie kaputt sind, dann muss der Staat diesen Schaden ersetzen. Und zwar und wenn er das schuldhaft fehlerhaft macht. Ich will keine Vorlesung halten, aber es kann nicht sein, dass Sie da auf irgendwelche Ausweichmöglichkeiten verwiesen werden und sich so verschulden müssen, dass sie mit dem Kopf nie mehr rauskommt. Das ist alles ganz anders. Aber das ist nicht das Thema hier. Ja.

Viviane Fischer [01:22:06] Aber es ist ja auch ein volkswirtschaftliches Problem, sozusagen, weil wir haben ja, wenn Sie jetzt, die sind ja jetzt sehr besonnen, wie viel Sie da aufnehmen wollen. Aber natürlich ist es so, es gibt ja jetzt ganz viele Unternehmen, die eben im Rücken an der Wand stehen und wo auch Leute um ihre auch über viele, viele Jahre, viele Generationen aufgebaute Existenz kämpfen und natürlich auch in die Versuchung geraten können, jetzt einen übermäßigen Kredit aufzunehmen. Zum Beispiel bei so eine KfW Finanzierung, die man die sie nach realistische Einschätzung überhaupt nie mehr zurückzahlen können. Also dann hat man ja unter Umständen sogar soviel in diese Überfinanzierung, da bei den Häuslebauern da in Amerika eben auch so eine Problematik, ja die dann letztlich der über KfW als Haftenden, die also wir alle zahlen. Also es geht ja weiter sozusagen, sie sind jetzt eben Betroffene, aber dahinter verbirgt sich ja dann noch eine ganz weitere Problematik, die dann letztlich alle wiederum betrifft. Durch diese Pleiten, die dann also im Moment ist ja auch die Insolvenzantrag spflicht ist ausgesetzt bis 1. Oktober, also deshalb sieht man da noch nicht besonders viel, was sich da tatsächlich tut. Aber ab 1. Oktober sind die Leute, die da in der Klemme sind, wirklich verpflichtet, auch wieder einen Insolvenzantrag zu stellen. Und da wird die ganze Sache wahrscheinlich noch mal sehr anders aussehen. Also wir hören ja nachher jetzt zu sprechen nachher mit Professor Christian Kreis, der uns dann auch zu diesen volkswirtschaftlichen Dimension von der ganzen Sache auch noch mehr erzählen kann. Aber ich fürchte.

Reiner Fuellmich [01:23:29] Das wird, davon müssen wir jetzt schon ausgehen. Das sind ja nicht nur die 3 %, von denen Sie vorhin gesprochen haben, sondern die so, das ist der Künstlerbereich, da gibt es ja noch viel mehr solo Selbständige, da gibt es noch viel mehr kleine Unternehmer wie Sie. Und wenn die Situation der überall so aussieht ich glaube, wir reden hier gerade über das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, nämlich diejenigen, die 65 % aller Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. Das sind ja nun mal nicht die Konzerne, die uns hier die, die jetzt gerade richtig gut geschützt werden und bedient werden, die das Gros der Arbeitsplätze zur Verfügung stellen.

Martin Ruhland [01:24:05] Also wenn sie.

Nils Roth [01:24:06] Andere Leute in Kurzarbeit schicken.

Reiner Fuellmich [01:24:09] Ja.

Justus Hoffmann [01:24:11] So oder anders Ja, das ist ein Punkt. Was ich auch noch mal, dem ich für mich selber noch mal für wichtig erachte. Ihr Unternehmen ist ja vor allen Dingen ein ein gesundes Unternehmen gewesen. Ich meine, das ist zumindest anhand meiner Erfahrung, ich weiß nicht, da würde ich Sie bitten, wenn Sie da über das andere Kollegen, über andere Unternehmen, die Sie kennen, das mir erklären können, wie das, ob Sie da Einblicke haben. Ich meine, ist es in der Gastronomie, auch in der Erlebnisgastronomie ja nicht unbedingt üblich, dass man startet und zwei Jahre später schwarze Zahlen schreibt. Also das ist ja und und dann vor allen Dingen kontinuierlich im schwarzen Bereich bleibt mit den Zahlen und selbst bei Ihnen hat das ja so einen massiven Impact, sage ich mal, Also wie ist das Jahr?

Nils Roth [01:24:59] Haben wir zum Beispiel mit Abschluss Februar 200 und 17.000 schon Umsatz gehabt? Das heißt also, die Entwicklung war wieder nach oben, Also wir haben städtischen Steigerung hingelegt. Von Jahr zu Jahr zu Jahr und haben auch stetig immer wieder den Expansionsgedanken in uns getragen. Was wird denn aus der Sache? Wir treten auf der Stelle. Wenn man Unternehmer ist, will man das nicht. Da will man sich entwickeln. Deswegen haben wir vor drei Jahren ein weiteres Unternehmen gegründet, die dann in den Eventbereich hineingeht. Ich weiß nicht, ob das jetzt zu weit führt. Die beschäftigen sich halt dann mit Eventveranstaltungen, wo wir Karaoke machen, und da sind wir genauso wie mein Kollege hier völlig betroffen. Ja, also sprich, da ist auch alles auf Null eingestellt worden.

Reiner Fuellmich [01:25:45] Vertrauensverlust in der Funktion. Ich will es mal so übersetzen in das Funktionieren der staatlichen Institutionen. Man, der wie heißt das, Sie? Sie haben eben darauf hingewiesen, das Ganze. Und der Kollege Dr. Hoffmann hat ja eben auch noch mal von Ihnen bestätigt. Das Ganze läuft super erfolgreich, außergewöhnlich erfolgreich, nach zwei Jahren schon in der Gewinnzone. Sie haben, so verstehe ich Sie bis dahin geglaubt hier. Ich bin ein typischer erfolgreicher Vertreter der Leistungsgesellschaft. Dann ja auch. Der Laden läuft. Sie haben für viele Leute Arbeitsplätze geschaffen. Rührt daher Ihre Frustration und Ihre Enttäuschung, dass Sie sagen Hey, die machen meinen Laden kaputt? Mit Maßnahmen, die ich nicht nachvollziehen kann, weil sie nie einer erklärt hat. Und gleichzeitig stehe ich hier im Regen. Ich werde hier sozusagen durch ein Labyrinth geschickt. Das ist aber auch nicht anders. Aber ich kriege nix. Ich werde erledigt. Meine Leute sind kaputt, meine Zukunftsaussichten sind kaputt. Und in dem Moment, wo das der Staat mit mir gemacht hat, hört er auf zu feiern und sagt nicht mehr Ich bin der Tolle, sondern sieh zu, wie du klarkommst.

Nils Roth [01:26:58] Es gibt für uns nichts Positives, nichts, gar nichts. Überhaupt nichts. Also ich. Ich finde nichts und wir sind nicht unbedingt doof. Also wir kennen uns schon aus mit der ganzen bürokratischen Bewältigung von diversen Dingen. Und das zeigt ja auch unseren Erfolg oder Unser Erfolg beweist das Wir. Wir gehen akribisch allen Dingen hinterher und machen das alles. Aber es gibt seit dem 14. März für uns nichts, aber gar nichts, was ich als positiv erachte. Nichts. Null. Null. Wirklich?

Viviane Fischer [01:27:36] Seit dem 14. März. Das Gefühl, das sie bei der ganzen Beantragung, bei der gesamten Bürokratie usw, die ja sehr zeitintensiv ist, jemals jemanden gegenüber hatten, dass staatlicherseits, der sich mit dem was er da macht, auskennt und eigentlich konkret auf die Bedürfnisse eingeht.

Nils Roth [01:27:55] Heute es gab es gibt das Amt für Statistik. Also was völlig beknackt ist Amt für Statistik. Die haben bei uns natürlich Zahlen angefordert. Also wir wurden rausgepickt und sollen jährlich angeben. Und dadurch, dass die Zahlen vom letzten Jahr so besonders waren, keine Ahnung. Da haben sie irgendwie begründet. In dem Schreiben haben Sie das jetzt ab sofort monatlich gefordert, haben uns jetzt gerade angeschrieben, wir möchten bitte monatlich unsere Zahlen abgeben und die dann in deren Auswertung einspielen. Da hab ich mit einem Steuerberater Rücksprache gehalten, habe gesagt, im Moment, da kümmere ich mich persönlich drum, die Leute will ich reden sprechen. Und da hab ich heute Vormittag dann angerufen, mit einer Sachbearbeiterin am Telefon gesprochen, die hat alles abgewiegelt, hat gesagt, da kommen sie nicht raus aus der Nummer. Sie müssen auf jeden Fall abgeben. Da habe ich gesagt okay, dann hätte ich gerne Ihren Vorgesetzten gesprochen. Ich möchte das konkret von dem hören. Ähm. Hat mir die Durchwahl Tatsache gegeben und sagte Der wird Ihnen nichts anderes sagen. Ist in Ordnung. Ich spreche mit ihm. Habe ich ihn kontaktiert? Der Herr? Okay. Was man bewegt. Und der war ganz freundlich am Telefon und hat gesagt volles Verständnis. Alles gut. Er legt das ad acta. Ich soll nur noch mal ganz kurz das schriftlich per Email bestätigen, dass der Sachverhalt so ist und dann geht das in Ordnung und die ganze Verfahrensgeschichte wird komplett ausgesetzt. Also es wird jetzt kein keine Erhebung gefordert.

Reiner Fuellmich [01:29:22] Echter Mensch und kein bürokratisch.

Nils Roth [01:29:24] Mal das erste Mal nach dem 14. März eine vernünftige Aussage am Telefon ausgerechnet heute.

Reiner Fuellmich [01:29:30] Haben. Na ja, immerhin, da.

Nils Roth [01:29:32] Wird ja und das vom Amt für Statistik.

Reiner Fuellmich [01:29:34] Ja, aber ist doch das mir eine Stelle wird ja immerhin die Existenzvernichtung statistisch ordentlich erfasst.

Nils Roth [01:29:40] Ja.

Antonia Fischer [01:29:43] Und mit echter Hilfe, Wie sieht es da aus? Hat sich da jemand ausgekannt? Auf der anderen Seite.

Nils Roth [01:29:48] Äh, ausgekannt? Also ja, wo ich bei der IP. Da wartet man ja regelmäßig ne Stunde in der Warteschleife. Zweimal habe ich das Ganze dann mitgemacht, weil ich es wollte. Ja, ich wollte ja wissen, was nun mit Corona vier, dem Widerspruch und Corona fünf der Unterstützung Tilgungszuschuss nun los ist. Ähm und? Da wurde mir am Telefon ganz klar gesagt, dass derjenige, der gerade am Telefon ist, die waren auch immer nett, aber sich mit Corona vier nicht beschäftigen können. Da sind andere zuständig, Kultusministerium oder keine Ahnung haben und derjenige, der wiederum das bearbeitet hat, also Corona. Ihr kannte sich nicht aus mit der Corona fünf Geschichte. Das heißt also, das war das Ergebnis von den zwei Telefonaten. Das heißt also, ein hundertProzentiges Wissen wird da nicht vermittelt oder man bekommt nicht die Information, die man braucht und kann das auch nicht an einem in einem Telefonat bewältigen. Man kommt nicht auf das Ergebnis, was man gerne hören möchte. Also das muss dann wiederum schriftlich laufen und auf eine Antwort im schriftlichen Rahmen wartet man ja, da muss man Geduld bringen aufbringen. Das ist so, weil viele schreiben ja sicherlich dort hin.

Martin Ruhland [01:31:01] Und diese Anträge sind ja heutzutage alle online. Also da hat man ja auch erst mal gar keinen Ansprechpartner, es sei denn, dann kommt es irgendwie auf Probleme oder Rückfragen. Weiß ich nicht, ist bei mir nicht stattgefunden. Bei mir ist es so, die einzig die Sachbearbeiterin für den möglichen Hartz4 Antrag war sehr freundlich, aber hat mir zu dem Zeitpunkt damals war auch noch sehr früh eben auch nichts vereinfachtes übermitteln können, wie das jetzt offensichtlich hier in Berlin mit einem sagt, bei einer Sache aber dann stattgefunden hat. Aber ansonsten so persönliche Kontakte waren da auch gar nicht vorhanden. Also bei mir persönlich nicht. So wie es bei anderen Leuten war, weiß ich nicht, aber das meiste geht erstmal zunächst online und das ist ja auch dann schon sehr abstrakt und dann wartet man halt und wartet.

Nils Roth [01:31:41] Das wäre in der digitalen Welt grundsätzlich okay. Ja, wenn es dann auch zeitnah bearbeitet wird und es zum Ergebnis gehört. Aber das passiert ja nicht.

Viviane Fischer [01:31:50] Genau, das ist ja schon auch mit Hartz vier, Das ist ja häufig auch nicht einfach nur jetzt eine. Man geht mal gerade so in Hartz vier. Im Moment sind ja nicht Aussichten, dass man, sagen wir mal, nach sechs, sechs Monaten Hartz vier wieder in einen normalen Job eintreten kann und was ja gleichzeitig damit verbunden ist, das ist man ist das man sich ja von sehr viel möglicherweise Rücklagen oder kleineren Rücklagen die man hat, vielleicht auch irgendeine kleine, ein Haus oder und da gibt es ja auch Vorgaben, ab wann man dann die Sachen auch zu Geld machen muss oder eben auch in eine ganz kleine Räumlichkeit ziehen muss. Jetzt auch vielleicht mit einer Familie. Oder man hat noch einen günstigen Mietvertrag, wo die Wohnung so groß. Also da passieren ja ganz viele Dinge, die dann auch über das rein Wirtschaftliche hinausgehen. Das ist ja auch eine plötzlich sozial ganz veränderte Situation, aus der dann nicht wieder so leicht herauszukommen ist, weshalb man dann auch zögert, erst mal da hineinzugehen und eben hofft, dass es noch anderweitig geht. Oder wie sehen Sie das?

Martin Ruhland [01:32:44] Ja, auf jeden Fall. Also solange sich vermeiden lässt, aus meiner persönlichen Perspektive eben in der Beschäftigung mit dem Grundeinkommen sowieso, wird man das versuchen zu vermeiden, bis hoffentlich vielleicht das Grundeinkommen vorher kommt. Aber das ist ja steht glaube ich auch noch in den Sternen. Wobei es ja durchaus demokratische Bewegungen gibt, die das ganz stark im Moment auch noch mal pushen. Aber das ist eben die Frage, wie werden Bewegungen wie unsere, unser Treffen hier, ihre ganze Aktion, die ich wirklich vor der Ich bin fuzzi? Wie werden sie wahrgenommen, wie wir? Was kriegen die wir bekommen die Resonanz natürlich. Das ist die große Frage. Wenn ich von unserer rechten Seite hier mal an die Gegenseite eine Frage stellen darf, was ich gehört habe, ist ja dieser Paragraph 56 FSK, also Infektionsschutzgesetz, für die zu sehen und zu hören ist, noch nicht. Da gibt es ja einen Paragrafen, der sozusagen besagt, dass jemand Entschädigung hat auf entgangene Einnahme. Leistung ist das. Habe ich das richtig so verstanden? Ja. Also Einladung.

Reiner Fuellmich [01:33:45] Ja. Aber ich kann Ihnen dazu sagen, dass ich an der wohl ersten mündlichen Verhandlung, die ein Gastronom in Hannover veranstaltet hat, also anwaltlich vertreten natürlich, der wollte Schadensersatz haben, kam aus der Nähe von Hannover und der nach meiner festen Überzeugung übrigens nach unserer aller Überzeugung haben Sie vollen Anspruch auf Schadensersatz. Ich würde es aber nicht über 56 Infektionsschutzgesetz machen, sondern ich würde gleich über schulter fehlerhaftes Verhalten rangehen. Aber es ist eine andere Geschichte. Das ist nicht das Thema. Ich will aber trotzdem Ihre Frage beantworten. Das Gericht dort hat übrigens auch mit 10.000 Metern Abstand zwischen den einzelnen Leuten, die in diesem riesengroßen Saal waren, sodass ich da an der Tür stehen musste. Das Gericht hat erst den Eindruck vermittelt, als würde es ordentlich sich beide Seiten anhören, auch in Richtung des Klägers, der allerdings nicht über Schulter fehlerhaftes Verhalten gelaufen ist, sondern über 56 Infektionsschutzgesetz analog und über die allgemeinen Polizei und Ordnungsgesetze. Keine Vorlesung. Aber am Ende kam er zu dem Schluss Ja, es lässt sich hören, was Sie da sagen zu dem Kläger Vertreter, aber zur beklagten Vertreterin Niedersachsen. Also lässt sich auch hören. Und dann, weil das Ganze Analogien waren, wo man dann sowieso ein bisschen rumwirbeln muss, sagte er Ja, aber über. Legen Sie doch mal, wenn ich Ihnen Recht gebe. Was hat das für eine Auswirkung hier im Land? Was hat das für eine Auswirkung in ganz Deutschland? Das sei ja wohl eine politisch politische Entscheidung.

Martin Ruhland [01:35:23] Jetzt erinnere ich mich, dass Sie das schon mal in einer Sitzung gesagt haben. Die schon. Deswegen würde ich jetzt damals genau, ich habe ja danach.

Reiner Fuellmich [01:35:32] Das ist. Das sind Dinge, da kann ich leider jetzt nicht wirklich ruhig und gelassen drüber reden. Aber das ist etwas, womit man rechnen muss. Das sind aus meiner Sicht juristische Taschenspielertricks. Aber es geht auch anders. Nur das ist jetzt nicht das Thema. Ich wollte nur Ihre Frage beantworten Erlaubt.

Martin Ruhland [01:35:52] Es zu fragen, weil ich denke, dass viele der Zuseher da draußen eben auch sich solche Fragen stellen und dass man zumindest mal eben eine Vorabinformation zumindest hat, bevor man zu einem Rechtsanwalt geht oder wie auch immer. Also das fand ich jetzt eigentlich war mein Anliegen. Danke.

Reiner Fuellmich [01:36:05] Ich meine, Sie müssen gleichzeitig sehen, der Mann müsste, wenn er ihm Schadensersatz zuspricht, gegen seinen eigenen Dienstherrn entscheiden. Es ist ähnlich wie in Niedersachsen bei den VW Prozessen 20 % der Aktien gehören Niedersachsen. Schwierige Sache, sollte so nicht sein. Und die Unabhängigkeit der Gerichte sollte gerade in diesen Fällen. Wir nennen das strukturelles Ungleichgewicht. Der Kleine gegen den Großen sollte erst recht gewährleistet sein. Daran fehlt es im Moment noch. Aber wie gesagt, ich habe das jetzt nur erzählt, weil sie die Frage gestellt haben. Wir wollen uns da zurückhalten und erst mal die Fakten feststellen. Aber ich sehe schon, dass man hier keine allzu große Zeit mehr hat, abzuwarten, bis man auch anwaltlich aktiv wird. Denn Ihre Schilderung ist ja doch so, dass ich davon ausgehen muss, Lange halten Sie nicht mehr durch und Ihre ganzen Kollegen auch nicht.

Justus Hoffmann [01:37:01] Hören wollen, dass das unabhängig von der vom Erfolg des Unternehmens ist, ob man ein Großer ist, ob man kleiner ist, ob man eine GmbH hat mit Geschäftsführer und Gesellschaftern und vielen Angestellten und eine große Wirtschaftsleistung und auch wirklich viel zu der, zu der zum Wirtschaftsstandort Deutschland beiträgt. Oder ob man eher ein Einzel selbstständiger ist, ein Künstler ist, der in einem kleineren Bereich tätig ist. Das vollkommen unabhängig davon.

Viviane Fischer [01:37:29] Man kann nicht einfach den Koffer nehmen und gehen. In der Regel hat man vielleicht noch ein Gewerbe mit Mietvertrag, der über fünf Jahre läuft, über zehn Jahre. Man hat einfach mal eine Standortbindung und wie in Ihrem Fall eben auch eine Bindung zu dem, was man in diesem Laden zu tun hat. Und die Kosten laufen weiter. Ja, und eben das einfach jetzt sein zu lassen, ist ja auch nicht ganz, ganz leicht. Sie könnten ja. Theoretisch kann man ja dann in die Insolvenz gehen, vielleicht auch in eine Privatinsolvenz. Aber was heißt das schon wieder? Dann ist man sieben Jahre. Kann man nur ein Gut verdienen um jetzt irgendwas, was man ja gar nicht sie nicht ihre Misswirtschaft, sondern sie hat sozusagen ein wenn man sagen ein Schicksal oder eine Struktur, die sie da hat.

Reiner Fuellmich [01:38:11] Und die Situation führt sie denn innerhalb der Familie. Sie haben eben gesagt, Sie haben eine Frau, Sie haben eine Lebensgefährtin, Lebensgefährtin, Lebensgefährtin ist das. Führt das da auch zu auch zu Schwierigkeiten? Wirkt sich das dahin auch aus? Oder sitzen die da entspannt und sagen es wird schon wieder.

Nils Roth [01:38:33] Wir machen es ja zusammen. Das kann man so machen, betreiben wir gemeinsam meine Lebensgefährtin oder Frau. Und dann haben wir auch eine Tochter.

Reiner Fuellmich [01:38:48] Und bei Ihnen?

Martin Ruhland [01:38:50] Wir sprechen viel miteinander. Also, wir versuchen, uns mit Informationen zu versorgen. Was ich einfach sehr wichtig finde. Ähm. Wir sind uns meistens sehr einig in der Einschätzung der Lage. Jeder freut sich, wenn der andere irgendwie die Aussicht hat, ein paar Euro zu verdienen. Und im Moment geht es uns halt noch okay. Aber eben diese, diese Perspektivlosigkeit ist schon. Ist schon wirklich ein Thema. Also wann laufen Konzerte wieder so an, dass man irgendwie nicht mehr Teil des Publikums da aufkreuzen muss, da man eventuell eine vernünftige Gage bekommt? Das man auch damit rechnen kann, dass es irgendwie so weitergeht und dann nicht wieder irgendwas neues. Neue Maßnahmen einbrechen, das ist, das steht ja immer noch drohend im Raum. Und ja, wir ermutigen uns gegenseitig. Und würde ich auf den Demos immer gerne sage das dass wir diese dieser Angst, die einfach so sehr gemacht wird, einfach unsere Liebe entgegenstellen. Und das ist eine große Kraft und das ist sehr schön. Und ja, wenn man das von einem seelischen Standpunkt aus sieht, dann glaube ich, ist es noch mal eine ganz andere Geschichte. Aber darüber reden wir heute nicht, denke ich.

Reiner Fuellmich [01:40:05] Oder haben Sie denn den? Haben Sie denn den? Na ja, das wird die psychologische Seite sein. Die fangen wir an, morgen zu beleuchten, glaube ich. Aber haben Sie denn den Eindruck, dass die Situation, in der Sie sich beide befinden, von der Öffentlichkeit verstanden wird? Oder haben Sie den Eindruck da draußen? Den meisten Leuten geht es sehr gut und die haben überhaupt keinen Bezug dazu. Ich meine, es ist ja nun nicht jeder im öffentlichen Dienst, wobei man auch nicht genau weiß, wie lange der öffentliche Dienst so was durchhält ohne Steuereinnahmen. Aber haben Sie das Gefühl, dass Ihre Situation verstanden wird, oder.

Nils Roth [01:40:41] Also durch die Social Medias, wo wir auch Auftritte haben, Facebook zum Beispiel, da haben wir natürlich Zuspruch zu unserer Meinung und zu unserer Situation, dass wir da. Also uns wird Verständnis gegenüber gebracht und auch mit jedem, wo wir uns unterhalten, wird das verbal so geäußert, dieses Verständnis. Und immer wieder wird nach uns gefragt, wie es uns geht, wie lange wir durchhalten. Das eigentlich die häufigste Frage. Wie lange halten wir noch durch? Ähm, ja. Also es ist der Zuspruch. Ja, ist da. Was das Mitleid angeht, wenn man es mal so ausdrücken darf. Aber ansonsten glaube ich nicht, dass die Bevölkerung 100 % dahingehend so informiert ist, zu wissen, wie es uns in echt geht und was was wir erleiden. Da habe ich meine Zweifel, weil da einfach zu viel schöngeredet wird in der Presse, im Fernsehen, wenn ich die Nachrichten anmache. Es macht schon gar keinen Spaß mehr. Das, was da rübergebracht wird, das ist einfach nur man fragt sich vielleicht bei so wahnsinnig vielen Dingen, was da erzählt wird, was da wirklich dahinter steckt, wieso die so ein Zeug erzählen. Ich erfahre davon überhaupt nix. Gar nix. Mehrwertsteuer, dieser Mehrwert, der da so da sein soll usw. Und die Unterstützung der Unternehmer, die so gewährleistet wird uns so wenig Prozente, die bisher pleite gegangen sind und ach so viele wahnsinnig verrückte, verdrehte Sachen, da wird der Bürger ja selber völlig in Mitleidenschaft gezogen oder dahingehend bewegt, an den Mist auch noch zu glauben, was da rüber gebracht wird. Also sorry, wenn ich manchmal so viele Worte verlieren, aber es bleibt einem oft nicht dabei. Wir haben auch nicht viel mehr zu verlieren.

Martin Ruhland [01:42:25] Das stimmt ja ganz genau.

Reiner Fuellmich [01:42:27] Sie glauben nicht an das, was in den Medien.

Speaker 4 [01:42:30] Mainstream Medien erreicht.

Martin Ruhland [01:42:32] Ich gucke inzwischen auch schon nicht mehr, höchstens um mich mal kurz zu informieren, welcher Mist gerade aktuell ist. So, aber ich nehme das nicht.

Viviane Fischer [01:42:39] Für mich ist es die Wahrnehmung jetzt auch schon von ihrer Situation. Also die scheint mir gar nicht so einzigartig. Ja, Ihre Situation, Sie haben es ja auch schon gesagt, es betrifft ja auch viele und letztlich auch ja auch Gastronomen, die jetzt wieder aufmachen, aber mit diesen ganz großen Abständen, die können ja wahrscheinlich gerade nur so ihr Grundrauschen da irgendwie hinkriegen oder sich geradezu über Wasser halten, in der Hoffnung, das ist schon alles besser. Läuft ab. Allein bei Ihnen beiden. Also bei Ihnen hängen ja jetzt konkret diese ganzen Mitarbeiter dran, die ja auch bedroht sind, die ja auch wissen. Weiß ich nicht. Wenn sie pleitegehen, dann sind die auch da weg vom Fenster und haben nicht so leicht was anderes. Und bei ihnen sind ja auch ganz viele Leute dran, die die Druckerei, die vielleicht nicht mehr drucken kann für die Veranstaltung, die Leute, die das Catering machen, was wir da alles gesagt haben. Also eigentlich sind das ja schon sehr, sehr viele Menschen, die auch in ganz vielen Ebenen jetzt betroffen sind. Und der Anwalt, der dann vielleicht sie nicht mehr als Mandant hat, für die Beratung in Bezug auf den KfWantrag und sonst, wie gesagt, also das ist ja, das ist nicht Sie sind nicht nur sie, sondern das sind Sie sind die, die die Spitze der Pyramide quasi. Und unten haben wir so eine Basis auf Leuten und von Leuten, auf die das irgendwann in kurzer Zeit auch runter tröpfeln Wird das.

Justus Hoffmann [01:43:49] Bei dieser, weil Sie es mehrfach angesprochen haben, bei dieser Senkung der Mehrwertsteuer oder der Umsatzsteuer. Ich habe auch schon von mehreren Leuten aus dem Gastrobereich gehört, dass sie sagen also an den Kunden weitergeben können wir das sowieso nicht, weil weil, weil wir, wir brauchen das Geld eh und die meinten auch. Allein das Umstellen der Kassensysteme und diese ganzen Sachen verursacht im Prinzip mehr Arbeitsaufwand und mehr Arbeitsstunden an Arbeitsaufwand als die 3 %, die sie dann mehr vereinnahmen können im Endeffekt bringen. Also würden sie das auch so sehen Und.

Nils Roth [01:44:23] Der will auch definitiv. Na klar, na logisch, die gesamte Kasse. Also es gibt zwei Möglichkeiten Entweder man stellt die Kasse selbst um, dann muss man sich ein paar Stunden ransetzen. Und die andere Variante wäre, man ruft seinen Kassenvertreter an und sagt Komm bitte vorbei, macht das für mich. Und der braucht dann seine Zeit und berechnet diese. Selbstverständlich macht er das. Ist ja auch sein Arbeitsaufwand.

Justus Hoffmann [01:44:42] Nach einem halben Jahr umsatzsteuer dann wieder normal und.

Nils Roth [01:44:45] Dann wird wieder zurückgestellt.

Reiner Fuellmich [01:44:47] Ich habe Herr Boden und Herr Voland, ich habe auch andere Meldungen bekommen. Ähm, in der Gegend, wo ich in Göttingen wohne. Ich komme nicht aus Göttingen, komme aus Bremen, aber in der Gegend, wo ich wohne, da sind ne Menge Leute jetzt unterwegs und verschönern ihre Gärten, bauen Pools. Also das sind natürlich Leute, die Geld haben und die, die damit beschäftigt werden. Die Gartenbauer zum Beispiel, die machen im Moment richtig gutes Geschäft. Aber das scheint ja nur eine Seite der Medaille zu sein. Und auch da wird irgendwann das Geld zu Ende sein, wenn es so weitergeht. Ich habe den Eindruck, nachdem ich jetzt mit Ihnen gesprochen habe, dass Sie repräsentativ sind, jedenfalls für Ihre Branche. Und deswegen habe ich, bin ich gerade mal eingestiegen. Wir haben jetzt gleich mal einen Wirtschaftsprofessor, der sieht das sozusagen aus der Vogelperspektive. Also wenn Sie Lust haben, bleiben Sie einfach dabei. Wir wollen gleich jemanden fragen dazu, wie das gesamtwirtschaftlich volkswirtschaftlich eigentlich aussieht und ob die Lage, die Sie hier beschrieben haben, sich in etwa in dem widerspiegelt, was in den, ja, was in diesen kleinen und mittleren Unternehmen auch außerhalb der Unterhaltungs und Gastrobranche los ist. Wollen wir mal versuchen anzurufen?

Antonia Fischer [01:46:12] Ähm.

Reiner Fuellmich [01:46:12] Ja, ich glaube, du musst erst die na ja.

Antonia Fischer [01:46:19] Plus plus.

Speaker 4 [01:46:20] Aufschlag.

Nils Roth [01:46:22] Nein.

Viviane Fischer [01:46:23] Nein, das ist ne ganze.

Speaker 4 [01:46:43] So werden. Kreis Man. Hallo?

Reiner Fuellmich [01:47:18] Fehlt es noch.

Viviane Fischer [01:47:21] Er.

Reiner Fuellmich [01:47:24] Ich glaube, es interessiert sie nicht mehr.

Viviane Fischer [01:47:27] Nö, nicht. Den Lautsprecher.

Martin Ruhland [01:47:39] Nicht erreichbar.

Reiner Fuellmich [01:47:42] Das kann, das kann. Das kann das Netz. Aber nur.

Viviane Fischer [01:47:45] So wird das noch.

Speaker 4 [01:47:45] Mal!

Viviane Fischer [01:48:05] Geht er, würde ich sagen. Wir machen nicht mal fünf Minuten Pause. Dann aus der Verbindung her, dann sind wir wieder da.

Speaker 4 [01:48:12] Genau. Junge, Junge. Haben wir, Junge?


Teil 2:

Viviane Fischer [00:00:02] So, jetzt sind wir wieder da. Wir hatten größere Schwierigkeiten, gerade den Herrn Professor Christian Kreis zu erreichen und haben das auch bis jetzt noch nicht richtig lösen können, weil er ist in den Bergen und dort eben nicht über der über eine Internet erreichbar und mit dem Telefon hat es nicht funktioniert. Wir haben jetzt aber unseren zweiten Gast heute in der Leitung. Das ist der ehemalige Wirtschaftsdezernent Heinz Kruse aus Hannover. Und mit ihm werden wir jetzt über die gesamte Einordnung des Geschehens in wirtschaftlicher Hinsicht sprechen. Herr Kruse, ich begrüße Sie. Es wäre schön, wenn Sie uns vielleicht ein bisschen was zu Ihrer Person sagen könnten. Vorab.

Heinz Kruse [00:00:43] Ja. Kurz und knapp. Ich bin 73 Jahre alt. Von daher ist klar, ich bin ausgedehnt. Beim Club bin ich mehr im Top. Ich habe Erfahrung in der öffentlichen Verwaltung in NRW wie in Hannover als Wirtschaftsdezernent. Und habe im Anschluss daran als Manager in verschiedenen Unternehmen gearbeitet. Soweit zu mir. Ich komme aus dem Bankbereich. Das habe ich noch vergessen.

Viviane Fischer [00:01:13] Okay, prima. Ja. Dann könnten Sie mal vielleicht ein bisschen Ihre Meinung sagen. Was Sie denken. Wie sich diese. Diese, sagen wir mal, die Loctone Corona und auch dann insbesondere die Lockdown Krise auf das wirtschaftliche Gesamtgeschehen in Deutschland ausgewirkt haben und was da uns noch ins Haus steht.

Heinz Kruse [00:01:31] Ja, die Schwierigkeit ist die, dass wir von einer großen Krise sprechen, obwohl wir im Grunde genommen eine Mixtur aus Konjunktur sicher auch Corona Corona bedingt, vor allen Dingen aber auch aus Strukturproblemen stecken. Diese Strukturprobleme haben sich lange vor der Corona Krise angesammelt und angekündigt und betreffen vor allen Dingen die kleine und mittelständische Wirtschaft unseres Landes. Nicht nur unseres Landes, sondern des ganzen EU Raumes, muss man eigentlich sagen. Die. Probleme, die wir haben, sind kurz und knapp darauf zurückzuführen, dass wir uns einseitig auf den Finanzsektor und die Großkonzerne, also Globalisierungsstrategien, konzentriert haben. Mit wir meine ich mich und unser Land oder unser Land als Treiber der EU. Und das wir im Grund vernachlässigt haben, die endogenen Potenziale, also gerade kleine und mittlere Unternehmen zu entwickeln, Hilfestellung zu geben und die strukturellen Herausforderungen anzunehmen, gerade die mittelständische Wirtschaft zu verbessern. Das zeigt sich jetzt der Coronarkrise exemplarisch in folgenden Bereichen. Erstens Diejenigen, die noch Beschäftigung aufbauen, stehen vor dem Phänomen, dass es einerseits eine wachsende Arbeitslosigkeit gibt, andererseits fehlt aber Qualifikation. Äh. Das ist darauf zurückzuführen, dass wir im vergangenen 30 Jahre im Bildungssektor sträflich vernachlässigt. Deutschland ist auf dem Weg. Das Double. Kurz und knapp gesprochen. Zweitens haben die Markteintrittsbedingungen für kleine und mittlere Unternehmen wesentlich verschlechtert. Gute Ideen sind aufgetaucht vor. Weil sie im heimischen Markt kaum noch Kreditmöglichkeiten und Praktikumsmöglichkeiten gefunden haben. Diese strukturellen Probleme wirken sich jetzt verschärft aus, weil der konjunkturelle Druck verschärft durch nahezu. Also Corona nicht die Ursache unserer Probleme, die wir haben, sondern ist im Grunde genommen das Blitzlicht auf den vorhandenen Strukturproblemen verschärft allerdings die rezessive Entwicklung enorm. Kurz und knapp Ich hoffe, das war verständlich.

Reiner Fuellmich [00:04:21] Das war sehr gut verständlich. Merkwürdigerweise deckt sich das völlig mit meiner eigenen Einschätzung. Ich komme auch aus dem Bankerbereich und ich habe die ganze Zeit gedacht, die Corona Geschichte hat eigentlich nur als Katalysator für das gewirkt, was sich hier lange zusammengebraut hat. Ähm, die. Wir haben jetzt gerade heute echte Panikmeldungen bekommen, nämlich dazu, dass hier ein wirtschaftlicher Einbruch in Deutschland von etwa 10 %, vielleicht auch 11 % zu verzeichnen ist bislang. Wir hätten noch Glück gehabt, wird gesagt, weil in Italien und Spanien geht es da um 14 oder oder 16 % sogar. Wir haben hier eben von zwei unmittelbar Betroffenen aus dem Bereich, den ich als Rückgrat der deutschen Wirtschaft bezeichne, also kleine und mittlere mittelständische Unternehmen gehört. Denen geht die Luft aus, wenn die. Wenn die Corona Maßnahmen so weitergehen wie bisher, können Sie da ich weiß, das ist fast Kaffeesatzleserei, aber können Sie da ungefähr erzählen, was uns dann droht oder ist das gar nicht möglich?

Heinz Kruse [00:05:42] Also ich bin nicht mehr im Tagesgeschäft. Deshalb fällt mir eine Prognose über einen mittelfristfristigen Zeitraum sehr schwer. Ich will einige Dinge, die vielleicht umschreiben, worum es geht und was auch zukommt. Wenn wir das beurteilen, wenn wir die wirtschaftliche Lage fortsetzen wollen, müssen wir nicht nur auf Deutschland gucken, sondern sind schon auf Europa gucken. Und da stehen wir vor dem Phänomen, dass uns der Süden der EU wegbricht. Italien kann man getrost. Ortsteils einstmals oder ehemaliges Industrieland kennzeichnen, als Anschluss verpasst hat. Kein anderes finden wird. So, dass ein Teil der gesamten industriellen Infrastruktur in Europa bedroht ist. Das Dilemma, an dem wir stehen, ist weiter, dass wir uns darauf kapriziert haben. Wir brauchen zur internationalen Akzeptanz machen die sogenannte Globalisierungsstrategie, in der Konzerne wie VW offensichtlich von einem Virus, nämlich dem Größenwahn, reden wollte, unbedingt global Erster sein. Man hat aber nicht gesehen, dass zur Leistungsfähigkeit einer Industrieregion oder eines Industrielandes vor allen Dingen die mittelständische Struktur gehört. Deutschland war immer stark, solange es einen starken und innovativen Mittelstand hatte. Und was ich befürchte, ist, dass uns ein großer Teil des Mittelstandes in den nächsten Monaten wegbrechen wird, weil uns verschiedene Dinge zusammenkommen. Unsere Infrastruktur ist äußerst mangelhaft. Das gilt für die traditionelle Infrastruktur. Verkehrsbereich gilt vor allen Dingen aber für die moderne Kommunikations und Infrastruktur. Unser Bildungswesen ist äußerst mangelhaft, und zwar auf allen Ebenen auf Ebene der Facharbeiter, Qualifikation auf Ebene der Hochschulqualifikation. Wir produzieren einfach nicht genug akademischen Wissens Überschuss, den wir brauchen, um in wichtigen Zukunftsfeldern wettbewerbsfähig zu sein. Insofern fürchte ich, dass wir und mindestens Europa auf dem Weg in eine säkulare Stagnation. Uns sind. Habe ich Ihre Frage beantwortet?

Reiner Fuellmich [00:08:24] Ja, leider ja. Sie haben eben auch noch mal darauf hingewiesen, dass wir ja nicht alleine sind. Wir sind keine Insel, sondern wir sind innerhalb der EU unterwegs. Die EU besteht inzwischen aus 27 Staaten. Sie haben darauf hingewiesen, die Südstaaten stellen ein Problem dar. Wie sehen Sie das betreffend die ehemaligen Ostblock Staaten? Ähm, sagen wir mal Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Polen.

Heinz Kruse [00:09:00] Es ist eine schwierige Frage. Ich fürchte. Dieses Programm, Was die EU aufgelegt hat, ist ein reines Programm, das sich an die finanzkapitalistische Ebene und an die Großkonzerne, die global aufgestellt sind, völlig vernachlässigt wird. Die Richtung, die endogenen Potenziale zu entwickeln und zu stärken. Also wäre ich Berater der Wirtschaftsministerien, würde ich in der PL konsequent auf eine strategische Strategie zur Entwicklung endogener Potenziale setzen. Und das bedeutet im Grunde mit langen Atem eine Umstrukturierung und Neustrukturierung des kleinen und mittleren Mittelstandes in die Zielebene der Wirtschaftspolitik aufzunehmen. Das würde ich empfehlen mit einer regionalisierten Strukturpolitik, die auf die Bereiche Infrastruktur, Wissen und Kapital gerichtet ist.

Reiner Fuellmich [00:10:05] Die Maßnahmen, die die EU beschlossen hat, sind ja noch gar nicht alle durch. Wenn dann es irgendwann zu Zahlungen kommt, dann soll das, wenn ich das richtig gesehen habe, erst irgendwann Anfang des nächsten Jahres kommen. Hätte man diese Maßnahmen an Bedingungen knüpfen müssen, hätte man sagen müssen hier die Zukunftstechnologien müssen damit aber auch gefördert werden. Hätte man auch zum Beispiel. Deswegen habe ich eben nach den Ostblockländern gefragt, sagen müssen Rechtsstaatlichkeit ist wichtig. Oder wie sehen Sie das?

Heinz Kruse [00:10:42] Mit der Rechtsstaatlichkeit ist das so eine Sache. Wenn ich Italien oder Frankreich sehe, dann sehe ich das Problem der Rechtsstaatlichkeit nicht einseitig für Polen und Ungarn, sondern das sehe ich für ganz Europa. Europa ist eine. Kopfgeburt, sage ich mal, die nicht auf die demokratische Grundlage eines, äh, einer Konstitution gestellt ist. Insofern finde ich die Rechtsstaatsdebatte relativ abrupt, um ganz offen und ehrlich zu sein. Die zweite Ebene ist, dass man in den Rahmen weder den Zeithorizont noch die Qualifikation der einzelnen Investitionsmaßnahmen hinein definiert hat. Das bedeutet, es ist zu befürchten, dass es eine reine Umverteilungsorgie geben wird, vor allen Dingen in den Ländern, die industriell dabei sind, abzuschneiden wie Griechenland, Italien, Spanien, Frankreich. Ich sehe die Gefahr künftiger Quersubventionen, ohne dass strukturell etwas passiert. Also die Stützung von Altstrukturen, die nicht mehr lebensfähig sind. Und mir fehlt der Input in die Bereiche moderne Technologien mit langen Atem, also die Umweg, Investitionen in Infrastruktur, Wissen, Forschung usw. Europa ist im Grunde genommen Feld der neuen Technologien völlig Substraten. Wir blicken auf die USA und den IS. Mit welch rasanter Geschwindigkeit Asien und den Dann Technologien Art Druck für uns weiter erfolgreich.

Reiner Fuellmich [00:12:36] Das heißt also, wir haben hier nicht nur in Deutschland im Moment jedenfalls massivste Probleme, deren Ende wir noch gar nicht absehen können, sondern das Ganze wird verschlimmert dadurch, dass das der Rest von Europa, mit dem wir über die EU verbunden sind, in keinem besseren Zustand ist, sondern in einem schlechteren Zustand. So würden Sie es, glaube ich, beschreiben. Gibt es, wenn man aus dieser Makroebene runterguckt, jetzt mal abgesehen von Deutschland, gibt es da aus Ihrer Sicht eine Möglichkeit, das EU Problem, das ist ja schon dazu geführt hat, dass die Engländer gesagt haben, wir machen ja nicht mehr mit. Zu lösen gibt es die Möglichkeit, aus der Kopfgeburt wieder das zu machen, was es mal gewesen ist, nämlich eine eine europäische Wirtschaftszone. So wie die EWG. Wäre das eine Maßnahme, mit der man vielleicht korrigieren könnte oder reformieren könnte. Oder haben Sie eine andere Idee?

Heinz Kruse [00:13:36] Ich arbeite zugegebenermaßen schon, um nicht völlig zu veralten, an Ideen, was man machen könnte. Mir fällt dazu nur ein, dass man im Grunde genommen in allen Regionen Europas Staaten mit einer regionalisierten Strukturpolitik, die an den Grundlagen unseres Wirtschaftssystems ansetzt. Und im Grunde genommen den Mittelstand neu aufzubauen versucht. Also nicht setzen auf die alte Industrien Automobilunfall. Die Automobilindustrie ist strukturell. Von der Automobilindustrie wird es keine positiven Impulse mehr geben. Künstlich. Vor allen Dingen die deutsche Automobilindustrie Jahre dem Fortschritt in der Ära der Elektro Automobil. Diese Pleite, die VW gerade produziert, aber nicht offen kommuniziert, nämlich dass er seit Monaten nicht in der Lage sind, ein Elektromobil auf den Markt zu bringen, sich seinen baldigen Modernisierungsrückstand. Aber es wäre falsch, die Automobilindustrie zu subventionieren, sondern müssen im Grunde neu anfangen. Ein neuer Mittelstand. Aber nicht nur in Deutschland, sondern in allen Regionen der EU. Da kann ich mir vorstellen, dass man mit einer regionalisierten Strukturpolitik, bei der die Kompetenzen nicht bei der zentralen Stelle in Brüssel liegt, sondern bei der die fachlichen Kompetenzen in den Regionen gesucht werden, dass man da ein neuer Anfang war. Und da kann ich mir vorstellen.

Reiner Fuellmich [00:15:22] Wir haben eben mit den beiden hier anwesenden Betroffenen besprochen, Es ist die Szene der Gastronomie und der Künstler. Das sind so ungefähr 3 % unseres Bruttosozialprodukt Produkts. Aber daneben gibt es ja noch sehr viele andere kleine, mittlere und mittelständische Unternehmen, die ebenfalls keine Konzerne sind, die aber insgesamt für 65 % aller Arbeitsplätze in Deutschland jedenfalls sorgen. Wenn wir, wenn ich Sie richtig verstanden habe, sagen Sie Das ist im Übrigen immer schon meine Meinung gewesen, dass diese Konzentration auf Konzerne. Falsch gewesen ist. Wir müssen zurück zu einer regionalen Förderung, auch zu mehr Bildung. Natürlich gilt das, dieses falsche Für auf Konzentrieren auf Konzerne. Gilt das auch für die Finanzindustrie? Es ist ja zeitweise so gewesen, dass 70 % der des gesamten Bruttosozialprodukts der Welt angeblich über die Finanzindustrie läuft, obwohl die gar nichts herstellt.

Heinz Kruse [00:16:28] Ja, ganz sicher gilt das. Die Finanzindustrie lebt von ihrer Macht, nicht von ihren positiven Beiträgen zur Struktur unserer Wirtschaftssysteme. Das ist relativ einfach gesagt. Ich denke, die EU hat genau zwei Möglichkeiten Entweder sie modernisiert sich von unten und nimmt das auf, was an positiven Elementen und Kräften heute noch da ist. Das reicht von Künstlern bis hin zu mittelständischen Unternehmern und viele junge Ingenieure gute Ideen haben, aber nicht in die Lage versetzt werden, ihre Ideen umzusetzen. Und das liegt daran, dass wir einseitig Strukturen fördern, die überholt sind. Die Automobilindustrie ist eine Struktur, die in der Moderne groß geworden ist. Sie wird die Nachhut der die neue Gesellschaft, wie das mal jemand genannt hat, nicht mehr dominieren und nicht mehr bestimmen. Ganz im Gegenteil, sie wird genau so schrumpfen. Sie wird es in 20, 30 Jahren, überhaupt keine Frage. Aber sie wird genauso schrumpfen, wie einst die Stahlindustrie gestorben ist. Im Übrigen sage ich das als jemand, der in NRW Strukturpolitik verantwortet hat, mit verantwortet. Die Anzeichen in der Automobilindustrie erinnern nicht in aller Weise an den Montanindustrie, den Verflechten von NRW in die 70er und 80er Jahren. Das sind die gleichen Krisenzeichen, die eigentlich jeder, der das sieht.

Reiner Fuellmich [00:18:06] Die Konzerne und die Finanzindustrie dominieren auch in dieser Coroner Krise wieder alles. Die Fragen, die sich als allererstes in der Öffentlichkeit, jedenfalls in den Mainstream Medien gestellt haben, ist sind Wie können wir VW retten? Wie können wir die Kurzarbeit bezahlen? Wie können wir die Lufthansa retten? Wie können wir denen auf die Beine helfen? Von der Finanzindustrie habe ich jetzt gerade gelesen, die haben massive Kreditausfälle. Die Commerzbank ist in der Finanzkrise schon mit einem staatlichen Einstieg von damals 25 % der ist, glaube ich, jetzt zurückgefahren, zurückgefahren waren auf 17 % gerettet worden. Die Deutsche Bank ist die ganze Zeit gerettet worden. Die Deutsche Bank ist von einer, von einer von einem Skandal zum nächsten Taumelt der letzte. Waren jetzt die 150 Millionen wegen Beihilfe zur Pädophilie von Jeffrey Epstein. Würden Sie der Auffassung sein, dass das völlig falsche Akzente waren, die da gesetzt wurden?

Heinz Kruse [00:19:08] Ganz sicher. Ganz sicher. Ich habe gerade gestern ein Gespräch mit einem jungen Unternehmer geführt, der Geschäftsführer des Betriebes ist. Also typischer Mittelstand. Er sagte mir, dass sie im Moment dabei sind einzustecken, weil viele ihrer noch kleineren Konkurrenten in Konkurs gegangen sind. Er erwartet in einem Markt allerdings, dass es im Herbst mit dem großen Schlachten beginnt. Weil es dann den typischen Mittelständlern an den Kragen geht. All die verdeckten Probleme, die wir heute schon sehen, als Strukturproblem im Herbst aufbrechen.

Reiner Fuellmich [00:19:54] Und im Herbst. Ich habe. Also, ich weiß nicht. Sie haben mitbekommen, dass es, was diese besondere spezielle Elitetruppe der Bundeswehr, die KSK angeht, dass da im Zusammenhang mit angeblicher Unterwanderung durch Neonazis, dass es da zu Aufruhr gekommen ist. Es gibt in der New York Times ein Interview mit Klarnamen. Sogar eines der Betroffenen, der ziemlich deutlich gesagt hat, dass man sich genau auf diesen Zeitpunkt im Herbst vorbereitet, unterstützt von einem Netzwerk auch aus der Industrie, auch von den Banken, die darauf hingewiesen haben Spätestens im Herbst fliegt uns ja alles um die Ohren. Und darauf sei diese Gruppe vorbereitet. Für mich heißt das, das wurde in dem Artikel nicht weiter ausgeführt. Aber für mich heißt es, dass es möglicherweise so schlimm kommt, dass die Auseinandersetzungen hier sich nicht mehr nur auf wirtschaftlicher Ebene, sondern in Form von Verteilungskämpfen auch auf der Straße abspielen könnten. Würden Sie das für übertrieben halten oder halten Sie das für möglich? Also ganz.

Heinz Kruse [00:21:01] Offen. Ich kann es nicht beurteilen, weil ich nicht beurteilen kann, wie weit so eine säkulare Stagnation umschlägt in den freien Fall, das sie in der Weltwirtschaftskrise hatten. Dazu bin ich zu sehr von Primärdaten abgeschnitten als Aktionär. Es wäre unlauter, würde ich dazu was sagen. Ja. Was ich allerdings befürchte, ist, äh, wir haben ja eine EU, die vom Kopf her völlig handlungsunfähig ist. Das ist eine bürokratische Versammlung, die außerhalb ihrer eingefahrenen Gleise nicht handlungsfähig ist. Und das, was sie als Handlungsfähigkeit verkauft, steht auf den Schmierzettel, die ihr von der Finanzindustrie gereicht werden. Es gibt so was wie eine Korrumpierung der Köpfe, die nicht nur über Geld, sondern auch über will mit Leuten. Die schlimmste Bedrohung sehe ich neben der wirtschaftlichen Strukturkrise daran, unsere politischen Strukturen, unsere Parteien und die dominanten Personen unserer Parteien in den Kategorien vergangener Jahrhunderte denken und handeln. Wir haben keine Modernität in den öffentlichen Bürokratien. Das sehe ich als einen der gravierende Mängel an. Das birgt Risiken, die auftreten können. Ob es so schlimm kommt, wie Sie geschildert haben? Ich weiß es nicht und ich hoffe es nicht. Vielleicht will ich es auch nicht hoffen.

Reiner Fuellmich [00:22:41] Ich hoffe genauso wenig, dass es dazu kommt. Ich weiß nur, dass in den USA, wo ich sehr viel Zeit verbringe, in diesem Jahr, seit dem Beginn der Coroner Krise so viele Waffen verkauft wurden wie nie zuvor. Dort hat aber ja schon vielleicht ein Prozess begonnen, der unserem voraus ist. Denn die Wahl von Donald Trump, das weiß ich von Leuten, mit denen ich von Republikanern, mit denen ich zu tun habe. Die Demokraten haben ihn ja immer abgelehnt. Die Wahl von Donald Trump war ja keine Wahl, weil man gesagt hat, das ist der tolle Typ, der uns retten will, sondern eine Protestwahl. Und das wird er jetzt nicht noch mal schaffen, weil er sich einfach als unfähig für alles erwiesen hat. Das war ein völliger Verlust des Kontakts der Politik zu den Menschen. Sehen Sie eine ähnliche Problematik hier in Deutschland oder nur auf europäischer Ebene? Weil ich weiß, dass viele Deutsche, auch Juristen, übrigens überhaupt nicht verstehen, wie die EU funktioniert. Wer hat da das Sagen? Wer ist für was zuständig? Sehen Sie eine ähnliche Kontaktlosigkeit zwischen der Politik und der Bevölkerung auch hier in Deutschland und gegebenenfalls auch auf der EU Ebene?

Heinz Kruse [00:23:53] Gut, das habe ich in einem meiner Bücher auch beschrieben, schon vor Jahren, dass diese Gefahr droht Und sie ist eingetreten. Ja, wir haben einen abgehobenen politisch administrativen Sektor. Der denkt in eigenen Kategorien, die geschlossen sind. Die Kommunikation oder das völlige Ausschalten von politischen Entscheidungen wirkt sich das so aus, dass sich im Grunde ein neues Kastenwesen gebildet hat? Ja, das meine ich ja.

Reiner Fuellmich [00:24:31] Das entspricht dem, was in den USA zur Katastrophe, nämlich zu Donald Trump, geführt hat. Und man kann nur hoffen, dass Joe Biden mit einer hoffentlich möglichst intelligenten Vizepräsidentin dann noch rechtzeitig übernehmen kann. Aber das ist ja eine Entwicklung, die, wenn ich Ihre Schilderung höre, im Grunde genommen hier auch droht.

Heinz Kruse [00:24:51] Ja, wir hinken zeitlich etwas hinterher. Ja.

Reiner Fuellmich [00:24:55] Denn auch jetzt gerade in der Coronarkrise hat man ja gar nicht mehr sehen können, wer da Opposition ist. Es gibt formal eine Opposition, aber es war nichts zu hören.

Heinz Kruse [00:25:06] Ja, ja. Ich sage mal, der ganze Vorgang der neuen Kommissionspräsidenten um die neue Kommissionspräsidenten ist für jeden, der noch ein demokratisches Recht oder Grundverständnis hat, eigentlich Eintritt ins Gesicht.

Reiner Fuellmich [00:25:23] Ja, es hat sich haben sich eine Menge Leute gewundert, warum da plötzlich jemand zum Kommissionspräsidenten oder zur Kommissionspräsidenten wird, die niemand auf dem Zettel hatte. Man hatte den Eindruck, dass es sich hier um eine reine, um eine reine politische Schacherei gehandelt hat, insbesondere zwischen Frau Merkel und Herrn Macron. Was gibt es denn dafür einen Ausweg? Nur den Ausweg zu sagen Wir müssen die EU komplett reformieren und auf die Beine stellen, diese Kopfgeburt auf die Beine stellen, an die Bürger heranbringen und in der Regionalpolitik machen?

Heinz Kruse [00:25:59] Also ich denke schon, dass wir um eine grundlegende Demokratiereform der EU nicht herumkommen. Aber das gilt natürlich gleichermaßen für Deutschland auch nicht.

Reiner Fuellmich [00:26:11] Was kann hier in Deutschland politisch geschehen oder was ist hier, was ist hier schief gelaufen? Mich persönlich wundert einfach maßlos, dass wir in den Massenmedien nur noch eine einzige Meinung haben. In der Politik sieht es ja, was die Corona Situation angeht, auch nicht anders aus. Wie konnte das passieren? Was ist hier schief gelaufen?

Heinz Kruse [00:26:34] Ich denke. Macht muss geteilt werden. Das wissen wir seit einigen Jahrhunderten. Und wir haben genau gegen diesen, diese Grundbedingung der Demokratie verstoßen. Wir haben einen Einheitsbrei, in dem alle wichtigen Funktionen der Politik unter einer, sagen wir mal personalen Träger einer personalen Charade verteilt werden. Der Bundespräsident wird oder ist nicht der. Der Chef hob an wird er Minister? Wird, wird ausgekungelt. Es gibt keine demokratische Selektion nach Fähigkeiten.

Reiner Fuellmich [00:27:20] Für uns als Juristen besonders schlimm, weil wir ja auch sehen, dass dasselbe Spiel auf der Ebene der Bundesgerichte läuft.

Heinz Kruse [00:27:27] Ja, das hat alle Bereiche unseres Landes ergriffen. Und der Mann darf die. Formierende Wirkung des finanzkapitalistischen Durchgriff auf Medien und Politik nicht unterschätzen. Hmm, hmm. Aber es gibt keine Gegenkraft. Der Souverän hat in unserem Land keine Position.

Reiner Fuellmich [00:27:56] Der ehemalige grünen Bundestagsabgeordnete Gerhard Schick hat versucht, eine Gegenkraft zu entwickeln. Das nennt sich Bürgerbewegung Finanzwende. Ich glaube, ich bin sogar eines der Gründungsmitglieder. Wie schätzen Sie das ein? Ist das eine Möglichkeit, zurückzukommen zur Machtteilung und dazu, dass die Bevölkerung an diesen finanzpolitischen Entscheidungen wieder beteiligt werden kann? Oder ist es aus Ihrer Sicht schon zu spät? Haben die Finanzpolitiker oder die Finanzkonzerne so weit hier die Kontrolle übernommen, dass es nur noch schwer einen Ausweg gibt?

Heinz Kruse [00:28:37] Also schwer ist es auf jeden Fall. Ich denke aber, dass es wichtig ist, solche solche Dinge zu versuchen. Deshalb waren wir ja auch tätig im Verein Verfassung vom Volk, weil wir über die Souveränitätsfrage im Grunde genau diese, die Auflösung dieser Macht Konflikte zum Gegenstand hatten. Ob es rechtzeitig kommt, weil sie nicht sinnlos ist und mit Sicherheit nicht, weil dieses System ganz offensichtlich auch irgendwann die rote Fahne gezeigt bekam.

Reiner Fuellmich [00:29:13] Von wem?

Heinz Kruse [00:29:15] Von den Verhältnissen in Europa zum Wort von Fortsatz wird zwischen den USA und Asien. Dann ist der Zeitpunkt, an dem unser Problem statt. Dass wir mit Sicherheit Krawall auslösen. Dann fürchte ich ja.

Reiner Fuellmich [00:29:33] Da sind wir wieder beim Thema. Bei der Wirtschaftssituation. Unterm Strich jedenfalls. So habe ich das jetzt vernommen von Ihnen, Herr Kruse. Und ich finde es sehr schade, dass Sie gar nicht in der Politik sind. Unterm Strich ist es so, dass Sie die Lage so einschätzen. Wir haben in Europa, aber auch und insbesondere in Deutschland zu lange auf die Konzerne gesetzt, die insbesondere auch die Finanzkonzerne. Das, was wir jetzt gerade erleben, ist letzten Endes nur die ohnehin fällige Korrektur. Kann man nur hoffen, aber jedenfalls die ohnehin fällige Krise. Und gibt es da eine positive? Gibt es eine positive Aussicht, Kann man sagen. Es besteht jedenfalls jetzt die Chance, diese Gelegenheit wahrzunehmen. Und eine Reform sowohl auf deutscher als auch europäischer. Es geht ja nicht anders, politischer Ebene durchzusetzen. Oder sagen Sie da Die Hoffnung ist sinnlos.

Heinz Kruse [00:30:34] Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Aber es lohnt sich, dafür einzusetzen.

Reiner Fuellmich [00:30:40] Ja, das ist gut. Sehe ich auch so!

Viviane Fischer [00:30:43] Ich habe da noch eine Frage, Herr Gysi. Und zwar mich würde mal interessieren. Es sind ja jetzt auch eine Reihe warnende oder mahnende Stimmen in letzter Zeit aufgekommen. Also es gibt zum Beispiel, dass diese Risikoanalyse von dem Oberregierungsrat Stephan Kuhn aus dem Bundesinnenministerium, wo er sich ja sehr mit der problematischen Wirtschaftslage, auf die wir da hinauslaufen, auseinandergesetzt hat. Er spricht auch an, zum Beispiel die Gefahr für unsere strukturellen Infrastrukturen, für die Wasserversorgung, die vielleicht auch gefährdet sein kann, wenn Versorgungswege für Materialien usw auch aus dem Ausland unterbrochen werden. Und auch die Gefahren, die sich da für das Gesundheitssystem abbilden. Also auch wenn jetzt keine Einnahmen, Steuereinnahmen mehr oder geringere in geringerem Umfang ist ja auch die Situation der der Alten und der Kranken, um die wir uns ja hier so bemühen wollen, langfristig auch nicht gesichert. All diese Sachen, die sind ja so angesprochen worden. Es gibt auf vielen Ebenen mahnende Stimmen und die werden aber gar nicht gehört. Wie erklären Sie sich das so? Ist das jetzt wirklich nur Teil der Verknöcherung oder ist da auch so ein Stück weit was geschehen, dass da vielleicht eine. Ich weiß nicht. Der Herr Kuhn spricht ja von Fehlalarm, dass man da in etwas hineingelaufen ist und jetzt keinen Weg mehr hinaus findet. Also ist das auch so eine Wende. Also da scheint sich ja so was zu zementieren. Wir haben im Moment die Situation, dass ja die Pannen, die epidemische Lage nationaler Tragweite gar nicht mehr besteht. Aber die Maßnahmen wirken fort. Und wie? Wie kommt das also warum gibt es da keinen keinen Weg zurück aktuell?

Heinz Kruse [00:32:25] Schwierige Frage. Ich schätze, sobald unsere Bürokratie. Unsere Machtzentren. Sind wie Bürokratien aus der Feudalzeit, aufgebaut nach dem Postboten. Wir haben immer ein Verwaltung, die preußisch denkt und handelt, aber nicht in einem positiven Sinne, sondern nur noch im negativen Sinne. Diese Verwaltung ist als die politische Administration strukturell überfordert. Es gibt mehr Möglichkeiten, Vorauswahl, als Politik verarbeiten kann. Dabei ist es völlig natürlich, dass man sich abschottet und nur vertrauten Block. Man macht eigentlich genau das falsch an öffnet sich Tür nicht, sondern schottet sich ab und setzt Einseitigkeit. Ja. Und fehlerhaftes Handeln verstärkt. Man blendet die Wirklichkeit aus und lässt sich ethisch gesehen und polit medial potemkinsche Dörfer errichten, an die man dann auch glaubt. Fatalerweise. Das ist ein Erklärungsansatz.

Reiner Fuellmich [00:33:34] So funktioniert die Dynamik. Wir haben uns hier alle gefragt und jeder, mit dem wir im Bekannten und Freundeskreis gesprochen hat, hat das sich auch gefragt Wie kann das sein, dass ein möglicherweise jetzt doch als Fehler erkennbares Verhalten einfach fortgesetzt wird? Meine Meinung war immer Ich glaube nicht an Verschwörungstheorien, sondern ich glaube daran, dass wir regelmäßig, wenn wir solche Katastrophen oder auch kleinere Katastrophen erleben, es nur mit Dummheit, Geldgier und am Ende Feigheit oder fehlender Souveränität zu tun haben. Ist das so? Das einfach deshalb, weil man diesen Weg eingeschlagen hat, es jetzt leichter zu sein scheint, nach der Devise Kopf runter und durch weiterzumachen, als den Fehler, der man den man ja jetzt feststellen könnte, wenn man nur die andere Seite hört, einzugestehen und zu korrigieren.

Heinz Kruse [00:34:23] Ja, es ist auch deshalb so schwer. Einmal ist es schwierig, Fehler einzugestehen. Aber es ist auch deshalb schwierig, weil Fehler in der politischen Administration ja zu schnell für zu Ministerbesetzungen drängen. Denken Sie an den Verkehrsminister. Rollt ein Kopf von rechts, muss er meinen Kopf von links aufrollen. Wir haben eine Machtstruktur. Ja, die, die ja nicht nur verknöchert ist. Sondern wie klebriger Pudding. Sie ist verknöchert und von klebrigem Pudding. Kann man nicht an die Wand nageln. Das ist jetzt ein bisschen bösartig, aber ich glaube nicht an weltweit Verschwörungstheorien, sondern ich glaube an die Macht der Apparate, die nicht zu brechen sind. Diejenigen, die im Apparat groß geworden sind, vertrauen auf die Apparate und die Strukturen, die ihnen die verschafft haben.

Reiner Fuellmich [00:35:28] So einfach ist das. Es ist eigentlich simpel. Das scheint mir eine teilweise auch psychologische Erklärung zu sein. Wenn man sich einmal in so einem Apparat wohlfühlt, dann macht man, was der Apparat weiß, was dem Apparat gefällt. Dann versucht man, das Ding am Laufen zu halten. Und abgesehen davon, dass Fehler ohnehin schwer einzugestehen sind, will man den Apparat sowieso nicht ins Erschüttern bringen.

Heinz Kruse [00:35:55] Ja, es ist schon schwer genug. Ich hatte ja einen Apparat von eins 2000 Menschen mit vielen Teilungen etc. Es ist schon schwer genug, so einen Apparat auf Laufen im Grunde in eine Richtung zu bringen. Den Sender bedeutet ja auch, dass man konkret in Karrieren, in Karrierepläne, in Machtgefüge eingreift. Das sind nicht nur gewerkschaftliche Machtgefüge, da sind auch andere Machtgefüge, parteipolitische Art und privat. Es ist ungeheuer schwierig, eine Bürokratie, so sie denn mal entstanden und sich eingerichtet hat, zu verändern. Und im Moment ist es ja so, dass unsere politische Bürokratie über ungeheure Machtmittel in Form von Geld verfügen. Und. Das macht natürlich gehörig Geld, macht Sinn.

Reiner Fuellmich [00:36:52] Also Geld ist immer noch das wichtigste Argument. Ja. Hmmm. Das ist gut zu wissen.

Heinz Kruse [00:36:59] Wenn das Argument.

Reiner Fuellmich [00:37:00] Das ist gut zu wissen, Denn man kann das ja auch umdrehen, indem man dem Staat sagt Was du angerichtet hast, das musst du jetzt bezahlen. Man muss das nur glaubhaft machen.

Heinz Kruse [00:37:11] Ich glaube aber, dass es trotzdem sinnvoll ist, an Alternativen zu arbeiten. Ich bin Frau Fischer insofern auch sehr dankbar, weil es wird eine Zeit kommen, in der wir nach Alternativen suchen.

Reiner Fuellmich [00:37:23] Ja.

Heinz Kruse [00:37:25] Werden.

Reiner Fuellmich [00:37:28] Vielleicht ist das ja jetzt die Zeit. Vielleicht ist das jetzt die Gelegenheit, den Blick mal zu erheben und aus diesem verknöcherten Apparat auszusteigen und mal zu gucken, was sonst noch für Möglichkeiten bestehen. Ich entnehme Ihren Worten, dass Sie durchaus die Hoffnung haben, dass das gehen könnte. Deswegen haben Sie auch gesagt Es ist sinnvoll.

Heinz Kruse [00:37:48] Ja, ich habe Enkel. Sechs und acht Jahre, nein, sechs und neun Jahre alt. Der Geburtstag. Von daher will ich nicht glauben, dass alles zu Ende ist. Außerdem bin ich im Grundsatz ein positiver Mensch.

Reiner Fuellmich [00:38:00] Ja, das merkt man. Ein Glück.

Heinz Kruse [00:38:04] Ja. Dankeschön. Ja, ich glaube, das war es. Von meiner Seite.

Viviane Fischer [00:38:07] Ganz herzlichen Dank. Das ist wirklich sehr erhellend gewesen, auch noch mal diese Strukturlage in den Behörden auch noch mal besser zu verstehen. Oder in diesem politischen Entscheidungsapparat. Ich glaube, das war für uns alle auch ein bisschen neu und spannend. Und ich denke, wir sollten tatsächlich auch über Alternativen, die sich ja auch in vielen Aktionen von Menschen abzeichnen, auch durchaus nachdenken können. Das auf jeden Fall mal als Anregung hier mitnehmen. Ganz herzlichen Dank Ihnen, Herr Kruse. Ja.

Heinz Kruse [00:38:36] Viel Spaß und viel Erfolg. Ja, danke.

Reiner Fuellmich [00:38:38] Schön. Können wir gut gebrauchen. Jetzt musst du dann mal auf die Tasten. Ja.

Heinz Kruse [00:38:48] Ja. Ja. Danke. Tschüss. Tschüss.

Reiner Fuellmich [00:38:53] Was für ein außergewöhnlich anständiger und kluger Mann.

Viviane Fischer [00:38:59] Musst du nochmal der ganzen Ausbildung? Ja, das war ja faszinierend. Und du auch Ein bisschen.

Reiner Fuellmich [00:39:08] Ein bisschen erschütternd.

Viviane Fischer [00:39:09] Aber es sind auch in vielerlei Hinsicht. Aber ich finde es toll, dass wir da mal so einen wirklichen, weiteren Blick vielleicht auch richten aus der aktuellen Problemlage, die natürlich wichtig ist. Und ich denke auch ein Zentrum, um vielleicht weitergehende Probleme erkennen zu können.

Reiner Fuellmich [00:39:23] Aber im Grunde war das ein deutlicher Hinweis darauf, dass wir nicht zurückgehen können zu dem, wo wir gewesen sind, weil das wird uns als Weiter so wieder genau dahin bringen, wo wir jetzt sind. Also es müssen ein paar Dinge sich massiv ändern, insbesondere die Konzentration auf Konzerne und die Finanzindustrie.

Speaker 4 [00:39:41] Aber ich denke, dass wir auch gut haben raushören können, dass man diese Situation auch als Gelegenheit, so dramatisch sie ja für die einzelnen Betroffenen auch ist. Und das sind ja nicht nur einzelne Betroffene, sondern alle betroffen. Dass wir das aber als Gelegenheit nicht nur begreifen können, sondern auch nutzen müssen, nicht nur einen neuen Impuls zu setzen, eine Alternative zu suchen, sondern wirklich zu sagen Wir können nicht nur nicht mehr zurück, wir wollen es auch nicht.

Reiner Fuellmich [00:40:08] Wir wollen es auch nicht. Und dafür brauchen wir aber Leute wie die diesen Mann nehmen. Das ist das. Und ich sehe, ich habe das Problem. Ich sehe keinen. Ich sehe, er ist da. Er ist aber nicht mehr in der Politik. Helmut Schmidt ist tot und ich sehe niemanden. Ich weiß nicht. Sieht irgendjemand von Ihnen da was, wo man sagen könnte, Das ist aber das große Vorbild. Letzten Endes müssen wir das einfach.

Heinz Kruse [00:40:32] Selber in die Hand nehmen.

Reiner Fuellmich [00:40:32] So von unten müssen wir wollen. Deswegen machen wir das ja auch. Wir müssen selber handeln, Richtig? Und hoffen, dass so viel wie möglich Leute sich für die Möglichkeit jedenfalls begeistern, was ganz anderes, was ganz Neues tun zu können. Aber so geht es garantiert nicht mehr weiter, weil wir sehen ja, wo es hingeführt hat.

Justus Hoffmann [00:40:52] Ich meine gerade was angesprochen wurde in Bezug auf die Regionalität ist es ja auch so wir haben ja heute sehr schön Einblick bekommen, dass es egal ob wir über einzelne Menschen reden, die für sich selber wirtschaften oder für ein mittelständisches Unternehmen, das anderen Leuten eben auch einen Arbeitsplatz bietet. Das Ergebnis ist das gleiche. Die betroffen. Das macht überhaupt keinen Unterschied, wie wirtschaftlich mächtig man vorher gewesen ist oder nicht. Man wird in den Ruin getrieben. Wir haben kürzlich Kontakt gehabt, ist auch durch die Regionalpresse gegangen zu einem großen Landwirten. Mir wurde gesagt, der größte Gurkenproduzent Europas, der mit seiner, mit seiner Belegschaft jetzt auf seinem Hof sitzt, unter Quarantäne. Dort, wie mir gesagt wurde, von einem privaten Sicherheitsdienst bewacht wird, dass diesen Hof keiner verlässt. Die Leute dort alle zunehmend verzweifelter werden und den Leuten jetzt auch noch der Vorhalt gemacht wird, sie würden die Leute dort nicht korrekt versorgen, Sie seien selber verantwortlich dafür, dass sie, weil sie die Hygienemaßnahmen nicht eingehalten haben. Aber wir haben ja heute gehört ja, was genau eingehalten. Also niemand weiß ganz genau, was von den Leuten gefordert wird. Und jetzt wird dann auch noch die Karte gespielt. Aber ihr seid am Ende des Tages in jedem Fall selber schuld. Und wenn man sich dann mit so einem Schicksal mal beschäftigt, hat man dann eben auch das menschliche Elend dahinter, das von niemandem gesehen wird. Da wird nur Schaulust und Schaulust außen Presse aufgebaut und wie Tiere. Und so kann man sich die Leute anschauen. Aber es interessiert niemanden, dass da Menschen von betroffen sind, die dort eingesperrt werden für eine unbegrenzt lange Zeit und im Endeffekt selbst so ein riesiges Unternehmen wie dieses in den Ruin getrieben wird.

Reiner Fuellmich [00:42:34] Ist das. Sind die in Quarantäne?

Justus Hoffmann [00:42:37] Ja, also meine Information ist, dass die dort unter Quarantäne gestellt werden, dass niemand diesen Hof von diesen 500 Leuten oder was sind dort, die dort sind, den Hof verlassen dürfen, das von einem privaten Sicherheitsdienst bewacht wird? Also da schaltet sich nicht mal die die Ordnungsmacht ein. Also selbst diese, diese Form des Staates wird weiter delegiert an die Privatwirtschaft. Aber selbst wie gesagt, ein Unternehmen von dieser Größe wird in den Ruin getrieben. Und dann wird auch noch in den Medien breitgetreten, wie die Leute heißen. Und weil man befürchtet, dass sie dann das Coronavirus, das da angeblich ausgebrochen ist, vielleicht auch nicht an alle möglichen Leute weiterreichen. Und wenn man dann wirklich mal mit den Leuten gesprochen hat, die dort sich aufhalten oder aufgehalten, wo sich Verwandte von denen dort aufhalten, dann gewinnt man dann einen ganz, ganz anderen Eindruck. Und das deckt sich komplett mit dem, was wir hier heute gehört haben. Vollkommen egal, wie groß man ist und ein großes regionales Unternehmen, da fällt jetzt die Ernte aus. Keiner weiß, wer die wer die Ernte einholen soll und wenn, wenn, dann wenn die Ernte weg ist, dann ist Feierabend.

Reiner Fuellmich [00:43:41] Ganz egal ist es ja nicht, denn die Konzerne werden ja. Das ist ja die eine Fehlleitung, die Herr Kruse eben angesprochen hat. Ich habe gerade übrigens auf tagesschau.de gesehen, dass die Quarantänemaßnahmen bei Tönnies offenbar alle illegal waren, rechtswidrig waren. Mal abgesehen davon, dass den meisten Menschen nicht mal einfällt, dass hier 104 Grundgesetz eine Rolle spielt. Sie können nicht jemanden ohne richterlichen Beschluss für mehr als 48 Stunden irgendwo einkerkern. Das geht nicht. Freiheitsentzziehende Maßnahmen bedürfen eines richterlichen Beschluss. Das ist vielleicht auch mal eine Anregung. Die Leute, die betroffen sind, sollten einen solchen verlangen. Damit die Justiz sich positioniert. Aber in der Tat, die Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft wird hier offenbar gerade systematisch zerstört. Und das aus Dummheit und Unverstand, weil man meint, man muss in diesem, ja in diesem monsterhaften Käfig, der da errichtet worden ist, wie hat er das genannt? Verknöcherte und klebrige Masse. Man muss sich da irgendwie durchfummeln. Also ich glaube, wir sollten das heute als wirkliche, echte Aufforderung verstehen, weil es ist ja ein beeindruckender Mann gewesen, eben als wirkliche, echte Aufforderung von einem kompetenten, integren Mann verstehen, uns selber mal anzugucken, was wir wirklich ändern können hier. Es wird alles darauf hinauslaufen. Es wird nicht anders gehen. Wir müssen was tun.

Viviane Fischer [00:45:00] Und es ist ja letztlich auch die Frage, also diese Unsummen, die jetzt im Moment in der Form verwandt werden, um irgendwie Lücken zu stopfen. Also es ist ja jetzt, geht ja gar nicht darum, dass jetzt irgendeine sinnhafte Tätigkeit sich da im Moment entfaltet, also das, was jetzt möglich gewesen wäre, ganz normal, dass man weiter wirtschaften kann, also unter von mir aus irgendwelchen Auflagen oder was wir da vielleicht noch untersuchen müssen. Aber es ist ja schon sehr seltsam, dass eben die Sachen sich da so wenig auseinanderdividieren. Und wenn man sich anguckt, wie unglaublich viel Geld ich weiß das jetzt aus von von Freunden auch in Berlin, ja, da gab es ja die Möglichkeit, auch Anträge zu stellen, da konnte man sich online reinbegeben und musste auch fast gar keine Angaben machen. Ich glaube, da ist es ja dann auch teilweise zu Missbrauchsaktionen gegeben, dass Leute das dann illegal das Geld irgendwie da woanders hin geleitet haben. Aber jedenfalls da haben die Leute, also die Bekannten von mir, sich da eingeloggt und dann waren sie irgendwie bei Sie waren die Nummer 120.000 Antragssteller und dann ein paar Tage später waren es 345.000 oder was auch immer. Als dann nochmal jemand anderer da rein wollte und da ist bei einigen das Geld sogar auch blitzartig aufs Konto gekommen, also dieses diesmal ein anderer Fall als bei Ihnen. Aber wenn man sich das vorstellt, ja, wenn man jetzt nur mal von 5.000 € ausgeht bei diesen 350.000 Antragstellern, da gucken wir ja auf. Also es ist ja unglaublich, wie viele Millionen sind das? 600 Millionen, oder Ich weiß nicht was das wird einfach nur für die Einzelhändler usw in Berlin rausgeknallt. Also das ist unglaublich. Und das führt natürlich auch zu einer Fehlallokation, in denen die Struktur nicht mehr stimmt. Und das Geld gelangt dann dahin, nur zum zum Weiterstottern, quasi in der Angelegenheit, Statt dass wir uns jetzt vielleicht auch wirklich um eine Aufklärung bemühen würden, was wir hier versuchen zu sehen. Haben wir denn überhaupt diese Gefahrensituation? Liegt die noch vorlag, die vor, dass ein Weiter so oder ein immer in 7:30 auf die nächste Welle, dass das überhaupt angemessen ist oder überhaupt erforderlich in irgendeiner Form.

Reiner Fuellmich [00:47:03] Ich ich kann. Ich komme immer noch nicht drüber weg, dass wir hier von Professor Kämmerer gehört haben, dass diese Tests Idiotentest. Ich sage es mal so, dass diese Tests nicht nicht zeigen, dass jemand infiziert ist. Aber darauf basiert alles. Auf den Tests basiert alles. Und auf den Tests basiert das, was da als Panik in den USA verkauft wird, dass jetzt wieder 100.000 und das hätte es noch nie gegeben positiv getestet, also infiziert sein und es stimmt einfach nicht, wie wir erfahren haben. Also ich glaube, es ist wirklich Zeit. Es ist wirklich Zeit, dass die Bundesregierung mit Maßnahmen, die wir über die wir nachdenken müssen, gezwungen wird, hier meine Neujustierung vorzunehmen.

Heinz Kruse [00:47:48] Tja.

Viviane Fischer [00:47:49] Tja, ich glaube.

Reiner Fuellmich [00:47:50] Wir gucken ja morgen. Wir gucken uns morgen ja mal die psychologische Seite an, das ist ja hier auch schon angeklungen. Man fühlt sich wohl in seinem Hamsterrad und denkt sich So muss es weiterlaufen. Das bezieht sich in erster Linie auf die psychologischen Auswirkungen auf Kinder.

Viviane Fischer [00:48:04] Also morgen haben wir den. Wir gucken uns morgen die Lage der Kinder an, sprechen mit einer Kinder und Jugendpsychotherapeutin und haben auch noch einen. Den Professor. Schubert wird zu uns kommen oder bzw uns per Call unterstützen. Das ist ein Psycho Immunologe, der sich da auch näher zu den Folgen aus äußern wird. Wobei es ja nicht nur die reine psychologische Seite ist. Es gibt ja auch wirkliche Beeinträchtigungen, die die Kinder und auch natürlich alle anderen Menschen da erleben. Aber Kinder in einem ganz besonderen Maße oder in speziellen und speziellen Aspekten. In der nächsten Woche werden wir dann auch uns noch beschäftigen, noch mal mit einer psychologischen Seite, und zwar auch der dieser ganzen Angstthematik. Es gibt ja dieses Panikpapier oder Strategiepapier der Bundesregierung, was für uns in dem Zusammenhang auch noch mal anschauen werden. Das ist, glaube ich bereits verlinkt oder wird verlinkt. Auch zur Vorbereitung des Termins nächste Woche, wo es ja auch darum geht, diese ganze Angst in der Gesellschaft entstanden ist, was die eigentlich mit uns gemacht hat, was da für Traumata auch entstanden sind, die man vielleicht auch erst mal überwinden muss. Und nächste Woche sprechen wir auch mit Amerika. Da werden wir auch ein bisschen was erfahren dazu, wie diese Zahlen nun wirklich zu bewerten sind. Da scheint es ja wohl auch teilweise viel Meldungen zu geben, dass die Zahlen so gemeldet werden, dass man sagt irgendwie 70.000 waren positiv, dabei waren die einfach nur getestet worden. Also da gibt es wohl einige Phänomene, die uns eben Leute aus Amerika mitteilen werden, sodass wir da auch ein genaueres Bild gewinnen können.

Reiner Fuellmich [00:49:38] Das wird ja alles spannend.

Viviane Fischer [00:49:39] Es wird sehr.

Reiner Fuellmich [00:49:39] Spannend und das am Freitag. In der kommenden Woche beschäftigen wir uns mit den US Verhältnissen. Die USA sind für Mittwoch, am Mittwoch.

Viviane Fischer [00:49:47] Amerika und am Freitag.

Reiner Fuellmich [00:49:49] Dann Nein, ich glaube Freitag. Ich glaube, wir haben uns mit Papa Papa Staat geeinigt, der am Freitag mit den Verhältnissen in den USA. Die sind für uns auch aus wirtschaftlicher Sicht wichtig, weil vieles, was wir hier produzieren, wird dahin verkauft. Und wenn es so ist, dass wir auch da mit unserer Leitindustrie, der Automobilindustrie, den Anschluss verloren haben, weil VW in der Tat nicht in der Lage ist, ein vernünftig funktionierendes Elektroauto auf die Beine zu stellen. Elon Musk hat gezeigt, wie es geht, aber irgendwie können die ja wohl nicht lernen. Dann bedeutet das, dass wir das, was wir hier produzieren, da nicht mehr verkaufen können. Jedenfalls, wenn wir die Situation da in den USA ähnlich ist wie hier. Und das werden wir erfahren.

Viviane Fischer [00:50:30] Genau.

Reiner Fuellmich [00:50:31] Okay.

Viviane Fischer [00:50:31] Ja, vielen Dank für die Aufmerksamkeit. Und dann freuen wir uns auf zunächst morgen, wo wir uns dann wiedersehen.

Reiner Fuellmich [00:50:39] Ja, Danke schön.

Viviane Fischer [00:50:40] Danke.

 


Impressum / Datenschutz / Kontakt Versand / Support

We use cookies to personalise content and ads, to provide social media features and to analyse our traffic. We also share information about your use of our site with our social media, advertising and analytics partners. View more
Cookies settings
Accept
Privacy & Cookie policy
Privacy & Cookies policy
Cookie name Active

Datenschutz

Datenschutz
Die Betreiber dieser Seiten nehmen den Schutz Ihrer persönlichen Daten sehr ernst. Wir behandeln Ihre personenbezogenen Daten vertraulich und entsprechend der gesetzlichen Datenschutzvorschriften sowie dieser Datenschutzerklärung. Die Nutzung unserer Webseite ist in der Regel ohne Angabe personenbezogener Daten möglich. Soweit auf unseren Seiten personenbezogene Daten (beispielsweise Name, Anschrift oder E-Mail-Adressen) erhoben werden, erfolgt dies, soweit möglich, stets auf freiwilliger Basis. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben. Wir weisen darauf hin, dass die Datenübertragung im Internet (z.B. bei der Kommunikation per E-Mail) Sicherheitslücken aufweisen kann. Ein lückenloser Schutz der Daten vor dem Zugriff durch Dritte ist nicht möglich.
Datenschutzerklärung für die Nutzung von Google Analytics
Diese Website nutzt Funktionen des  Webanalysedienstes Google Analytics. Anbieter ist die Google Inc. 1600 Amphitheatre Parkway Mountain View, CA 94043, USA. Google Analytics verwendet sog. „Cookies“. Das sind Textdateien, die auf Ihrem Computer gespeichert werden und die eine Analyse der Benutzung der Website durch Sie ermöglichen. Die durch den Cookie erzeugten Informationen über Ihre Benutzung dieser Website werden in der Regel an einen Server von Google in den USA übertragen und dort gespeichert. Im Falle der Aktivierung der IP-Anonymisierung auf dieser Webseite wird Ihre IP-Adresse von Google jedoch innerhalb von Mitgliedstaaten der Europäischen Union oder in anderen Vertragsstaaten des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum zuvor gekürzt. Nur in Ausnahmefällen wird die volle IP-Adresse an einen Server von Google in den USA übertragen und dort gekürzt. Im Auftrag des Betreibers dieser Website wird Google diese Informationen benutzen, um Ihre Nutzung der Website auszuwerten, um Reports über die Websiteaktivitäten zusammenzustellen und um weitere mit der Websitenutzung und der Internetnutzung verbundene Dienstleistungen gegenüber dem Websitebetreiber zu erbringen. Die im Rahmen von Google Analytics von Ihrem Browser übermittelte IP-Adresse wird nicht mit anderen Daten von Google zusammengeführt. Sie können die Speicherung der Cookies durch eine entsprechende Einstellung Ihrer Browser-Software verhindern; wir weisen Sie jedoch darauf hin, dass Sie in diesem Fall gegebenenfalls nicht sämtliche Funktionen dieser Website vollumfänglich werden nutzen können. Sie können darüber hinaus die Erfassung der durch das Cookie erzeugten und auf Ihre Nutzung der Website bezogenen Daten (inkl. Ihrer IP-Adresse) an Google sowie die Verarbeitung dieser Daten durch Google verhindern, indem sie das unter dem folgenden Link verfügbare Browser-Plugin herunterladen und installieren: http://tools.google.com/dlpage/gaoptout?hl=de
Datenschutzerklärung für die Nutzung von Google +1
Unsere Seiten nutzen Funktionen von Google +1. Anbieter ist die Google Inc. 1600 Amphitheatre Parkway Mountain View, CA 94043,  USA. Erfassung und Weitergabe von Informationen: Mithilfe der Google +1-Schaltfläche können Sie Informationen weltweit veröffentlichen. über die Google +1-Schaltfläche erhalten Sie und andere Nutzer personalisierte Inhalte von Google und unseren Partnern. Google speichert sowohl die Information, dass Sie für einen Inhalt +1 gegeben haben, als auch Informationen über die Seite, die Sie beim Klicken auf +1 angesehen haben. Ihre +1 können als Hinweise zusammen mit Ihrem Profilnamen und Ihrem Foto in Google-Diensten, wie etwa in Suchergebnissen oder in Ihrem Google-Profil, oder an anderen Stellen auf Websites und Anzeigen im Internet eingeblendet werden. Google zeichnet Informationen über Ihre +1-Aktivitäten auf, um die Google-Dienste für Sie und andere zu verbessern. Um die Google +1-Schaltfläche verwenden zu können, benötigen Sie ein weltweit sichtbares, öffentliches Google-Profil, das zumindest den für das Profil gewählten Namen enthalten muss. Dieser Name wird in allen Google-Diensten verwendet. In manchen Fällen kann dieser Name auch einen anderen Namen ersetzen, den Sie beim Teilen von Inhalten über Ihr Google-Konto verwendet haben. Die Identität Ihres Google- Profils kann Nutzern angezeigt werden, die Ihre E-Mail-Adresse kennen oder über andere identifizierende Informationen von Ihnen verfügen. Verwendung der erfassten Informationen: Neben den oben erläuterten Verwendungszwecken werden die von Ihnen bereitgestellten Informationen gemäß den geltenden Google-Datenschutzbestimmungen genutzt. Google veröffentlicht möglicherweise zusammengefasste Statistiken über die +1-Aktivitäten der Nutzer bzw. gibt diese an Nutzer und Partner weiter, wie etwa Publisher, Inserenten oder verbundene Websites.
Widerspruch Werbe-Mails
Der Nutzung von im Rahmen der Impressumspflicht veröffentlichten Kontaktdaten zur Übersendung von nicht ausdrücklich angeforderter Werbung und Informationsmaterialien wird hiermit widersprochen. Die Betreiber der Seiten behalten sich ausdrücklich rechtliche Schritte im Falle der unverlangten Zusendung von Werbeinformationen, etwa durch Spam-E-Mails, vor.
Auskunft, Löschung, Sperrung
Sie haben jederzeit das Recht auf unentgeltliche Auskunft über Ihre gespeicherten personenbezogenen Daten, deren Herkunft und Empfänger und den Zweck der Datenverarbeitung sowie ein Recht auf Berichtigung, Sperrung oder Löschung dieser Daten. Hierzu sowie zu weiteren Fragen zum Thema personenbezogene Daten können Sie sich jederzeit unter der im Impressum angegebenen Adresse an uns wenden.
Cookies
Die Internetseiten verwenden teilweise so genannte Cookies. Cookies richten auf Ihrem Rechner keinen Schaden an und enthalten keine Viren. Cookies dienen dazu, unser Angebot nutzerfreundlicher, effektiver und sicherer zu machen. Cookies sind kleine Textdateien, die auf Ihrem Rechner abgelegt werden und die Ihr Browser speichert. Die meisten der von uns verwendeten Cookies sind so genannte „Session-Cookies“. Sie werden nach Ende Ihres Besuchs automatisch gelöscht. Andere Cookies bleiben auf Ihrem Endgerät gespeichert, bis Sie diese löschen. Diese Cookies ermöglichen es uns, Ihren Browser beim nächsten Besuch wieder zu erkennen. Sie können Ihren Browser so einstellen, dass Sie über das Setzen von Cookies informiert werden und Cookies nur im Einzelfall erlauben, die Annahme von Cookies für bestimmte Fälle oder generell ausschließen sowie das automatische Löschen der Cookies beim Schließen des Browser aktivieren. Bei der Deaktivierung von Cookies kann die Funktionalität dieser Website eingeschränkt sein.
Server-Log-Files
Der Provider der Seiten erhebt und speichert automatisch Informationen in so genannten Server-Log Files, die Ihr Browser automatisch an uns übermittelt. Dies sind:
  • Browsertyp/ Browserversion
  • verwendetes Betriebssystem
  • Referrer URL
  • Hostname des zugreifenden Rechners
  • Uhrzeit der Serveranfrage
Diese Daten sind nicht bestimmten Personen zuordenbar. Eine Zusammenführung dieser Daten mit anderen Datenquellen wird nicht vorgenommen. Wir behalten uns vor, diese Daten nachträglich zu prüfen, wenn uns konkrete Anhaltspunkte für eine rechtswidrige Nutzung bekannt werden.
Kontaktformular
Wenn Sie uns per Kontaktformular Anfragen zukommen lassen, werden Ihre Angaben aus dem Anfrageformular inklusive der von Ihnen dort angegebenen Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen bei uns gespeichert. Diese Daten geben wir nicht ohne Ihre Einwilligung weiter.
Impressum / Kontakt

JAMI Diallo, Länggassstr. 91, 3012 Bern, ​Schweiz

info @ corona-ausschuss-info.de

Wir sind freischaffend und unabhängig. Durch deinen Support wird es so bleiben.

Wenn du Uns unterstützen möchtest, hast du folgende Möglichkeiten.

 
PayPal Logo

paypal.me/JAMIDiallo

 
Save settings
Cookies settings